Anlässlich der Internationalen Grünen Woche, die in diesem Jahr online stattfindet, und der anstehenden Bundestagswahl in diesem Jahr lud der Deutsche Bauernverband zu einer digitalen Gesprächsrunde mit den Partei- und Fraktionsvorsitzenden des Deutschen Bundestages ein. Moderiert wird die Veranstaltung durch ARD-Hauptstadtkorrespondenten Thomas Kreutzmann.
Zu den Gästen gehörten neben Ralph Brinkhaus (CDU/CSU), Matthias Miersch (SPD), Stephan Protschka (AfD) und Christian Lindner (FDP) auch Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) und Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen). Weil Ralph Brinkhaus die Runde vorzeitig verlassen musste, vertrat ihn in der restlichen Diskussion Gitta Connemann, stv. Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU im Deutschen Bundestag.
Der Ablauf der Veranstaltung:
- Ab 18 Uhr: Zunächst eröffnete der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, die Veranstaltung, anschließend sprach Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner.
- Ab 18.30 Uhr: Podiumsdiskussion mit den Partei- und Fraktionsvorsitzenden des Deutschen Bundestages
- Gegen 20.00 Uhr: Schlusswort durch Joachim Rukwied
Die wichtigsten Aussagen
Julia Klöckner: "Die neue GAP ist ein Systemwechsel. Jeder erste Euro in der ersten Säule ist bereit gekoppelt an mehr Umwelt-, Klima- und Tierschutz."
Ralph Brinkhaus (CDU/CSU): "Wir müssen auch für auskömmliche Preise sorgen. Wir stürzen uns momentan alle auf die vier großen im Lebensmitteleinzelhandel, hier wird sich noch eine Menge tun."
Matthias Miersch (SPD): "Wir müssen noch in diesem Jahr einen gesellschaftspolitischen Konsens erreichen. Wir brauchen klare Kriterien für Tierwohl. Wir brauchen eine Task-Force aus Bund und Ländern, den Agrar- und Umweltministern und der Zukunftskommission Landwirtschaft."
Stephan Protschka (AfD): "Lieber produzieren wir bei uns im Land und haben Tier- und Umweltschutz in demokratischen Händen im Deutschen Bundestag und nicht in China oder Russland, denn dort spielen Umwelt- und Tierschutz weniger eine Rolle."
Christian Lindner (FDP): "Es ist auch ökologisch notwendig zu exportieren, weil wir dadurch eine größere Verwertung des Produkts insgesamt haben. Die Deutschen essen einfach nicht mehr so viel Eisbein und Nackensteak wie früher."
Robert Habeck (Grüne): "Wir müssen einen Markt für ökologische Dienstleistungen schaffen, um die Bauern vom Zwang der Exportorientierung zu befreien. Dann kehrt gesellschaftlicher Frieden ein."
Dietmar Bartsch (Linke): "Die Marktmacht der Konzerne des Lebensmitteleinzelhandels muss gebrochen werden. Denn dort werden Preise diktiert ohne Wenn und Aber."
Gitta Connemann (CDU/CSU): "Ich wünsche den Landwirtinnen und Landwirten mehr Respekt, vor ihrem Eigentum und ihrer Leistung. Dazu gehört, sich auch einmal schützend vor sie zu stellen, wenn sie mal wieder mal von Medien oder NGOs zerrissen werden."
Joachim Rukwied: "Ich freue mich, dass sich alle Teilnehmer dafür ausgesprochen haben, dass bei den aktuellen Herausforderungen am Ende mehr Geld bei den Bauern ankommen muss. Wir wollen gemeinsam nach vorne gehen."
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