Um die Auswirkungen von hohen Temperaturen zu erforschen, arbeiten Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie (FBN) in Dummersdorf gemeinsam mit brasilianischen Kollegen an dieser Frage. Bereits seit 2015 gehen sie gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universidade Estadual de Mato Grosso do Sul (UEMS) in Brasilien der Frage nach, welche Auswirkungen erhöhte Umgebungstemperaturen auf die Fortpflanzungsparameter von Rindern besitzen.
Die Messungen finden in Brasilien statt, wo extremere klimatische Bedingungen herrschen als in Deutschland. Für deutsche Milchrinder liegt der optimale Wohlfühlbereich zwischen 4 und 15 °C. Bereits ab Umgebungstemperaturen von mehr als 20 Grad müssen die Tiere vermehrt Energie zur Regulierung der Körpertemperatur aufwenden.
In tropischen Regionen gehaltene Rassen sind dagegen im Laufe der Zucht an die höheren Temperaturen angepasst worden. Aber auch in warmen Regionen verzeichnen Rinderhalter ähnliche Auswirkungen durch Hitze wie ihre europäischen Kollegen. Hitzestress führt u.a. zu Einbußen bei der Milchleistung und einer Veränderung der Milchinhaltsstoffe. Zudem sinkt die Futteraufnahme. In die Untersuchungen werden 3 Rinderrassen einbezogen: eine Fleischrasse, eine Milchrasse sowie eine fast vom Aussterben bedrohte Rasse.
Die Ergebnisse der ersten Untersuchungsperiode zeigen, dass sich offenbar die waldnahe Haltung deutlich positiv auf Wachstum und Leistung der Tiere auswirkt. Das gemeinsame Forschungsprojekt wird noch 3 Jahre andauern. Finanziell unterstützt wird es von einer brasilianischen Forschungsgesellschaft.
Foto Startseite: Christine Endres