
Die Casanova-Tochter Toni von Peter Rohmer (RBW) und die Volker-Tochter Fee von der Ulrich GbR aus Hessen räumten bei der German Dairy Show (GDS) im hessischen Alsfeld ab und holten die Gesamtsiege der Erstmelk- bzw. der Mehrkalbskühe. Drei weitere Klassensiege gingen ins Gebiet der ProRind. Den Managementpreis gewann ein Betrieb mit durchschnittlich 11 Jahre Abgangsalter: Hermann Stadler aus Nassenbeuren bei Mindelheim holte die begehrte Urkunde!
Das Konzept der Schau

Die German Dairy Show ist zum einen die Nationalschau der schwarzen und roten Holsteinkühe in Deutschland. Zum anderen ziehen die Rassen Brown Swiss, Fleckvieh, Jersey und Angler mit ausgewählten Kollektionen in den Ring.
Bei Brown Swiss wollten die Stationen und Verbände Tiere aus dem Zuchtprogramm in den Mittelpunkt stellen und wählten nur Kühe mit deutschen oder österreichischen Värern. Veranstalter der GDS ist der Bundesverband Rind und Schwein.
Casanova vor Vassido

Zu Brown Swiss: Zum Champion der Erstmelkkühe wählte Preisrichter Peter Stückler die elegante Casanova-Tochter Toni von Peter Rohmer in Oberopfingen. Die 32 kg-Jungkuh geht zurück auf eine Verdi-Tochter mit 6/5 10.488 kg 4,08 3,72. Den Reservesieg nahm die Vassido-Tochter Adzido von der Jehle GbR mit nach Dattenhausen. Die 32-kg-Jungkuh stammt aus Huray Alray, die mit ø 8/7 11.383 kg 4,07 3,81 die Stärken von Brown Swiss auch im Eiweiß verkörpert. Hans Stückl aus Uffing holte mit Vassido-Tochter Rita und Piano-Tochter Tequila die Plätze 2 und 3 ins Zuchtgebiet Weilheim. Familie Müller aus Oberostendorf holte Platz 2 mit der Piano-Tochter Sunshine.
Betrieb stellt auf Brown Swiss um
Die beiden stärksten Mehrkalbskühe starteten in der selben Abteilung: Zur Championkuh kürte Stückler die Volker-Tochter Fee von Gerold und Dirk Ulrich aus Voehl. Sie wurde von Friedrich Kunz aus Rot a.d. Rot gezüchtet und fand über die Auktion in Bad Waldsee den Weg zu ihrem hessischen Besitzer. Bereits 40 der 80 Kühe bei Familie Ulrich sind Brown Swiss, Tendenz steigend. „Es wird wohl eine fast reine braune Herde“, sagt Dirk Ulrich, der wie seine Frau Melanie vom Wesen und Umgang der Brown-Swiss-Kühe begeistert ist. Fee ist trächtig von Ohio.
Volker vor Huvilu

Den Reservesieg der Mehrkalbskühe holte die Eiweißkanone Huvilu Ballerina (ø 2 La. 8901 kg 4,62 4,10) von Friedrich und Nikolas Sauter aus Bad Wurzach, die schon in der Abteilung zweite hinter Fee war. Sie geht zurück auf die Biver-Tochter Bina.

Weitere Abteilungssiege alt gehen an Hidalgo-Tochter Opera (ø 2 La. 8369 kg 4,25 3,60) aus dem Biobetrieb Richard Schindele, Unterthingau und Himalaya-Tochter 1318 (6/5 10.233 kg 3,99 3,6) von Martin Schlecker, Weiler. Letztere ist auch die Mutter des KB-Stieres AG Heimo und die Großmutter von AG Vaesteras. Zweite Plätze gab es für Vinbab-Tochter Susen, die noch über den Marktstandort Kempten den Weg zur Kramer GbR nach Erolzheim fand, sowie die Puck-Tochter Leoni von Klaus Finkel aus Ofterschwang.
Elf Jahre Abgangsalter in der Herde

Bei allen Rassen wurden im Rahmen der German Dairy Show Betriebe ausgezeichnet, die sich neben einer züchterisch wertvollen Herde auch besonders durch eine hohe Nutzungsdauer im Betrieb auszeichnen. Bei Brown Swiss ging der Sieg nach Bayern: Hermann Stadler aus Mindelheim-Nassenbeuren (43 Kühe, ø 8180 kg, Abgangsalter 11,0 Jahre) setzte sich mit dieser enormen Langlebigkeit in der Herde vor Arthur Kolb aus Wildpoldsried (64 Kühe, ø 8587 kg, Abgangsalter 8,0 Jahre) und Klaus Lutzenberger aus Langeringen durch (102 Kühe, ø 8795 kg, Abgangsalter 10,4 Jahre) durch.
Wie geht es weiter?

Die Schau wurde vor Ort vom BRS gut organisiert. Auch die Stimmung im Ring passte, und das ganz besonders bei den Finalentscheidungen. Die Besucherzahl könnte bei einer nationalen Schau mit sechs Rassen allerdings besser sein, sowohl was die heimischen Milcherzeuger als auch was die internationalen Gäste betrifft. Hier mehr Anreize auch für die breite Züchterschaft zu schaffen dürfte eine der größten Herausforderungen für künftige Schauen mit diesem Konzept sein.
Viele Züchter und Milcherzeuger aus dem In- und Ausland zu erreichen, das sollte das Ziel einer großen, nationalen Schau sein. Hier darf man gespannt sein, mit welchem Konzept es bei der GDS weiter geht.
Die Jugend am Ruder
Ein besonderer Augenschmaus in Alsfeld waren wie auf vielen Ausstellungen die Jungzüchter. Beispielsweise waren die Betreuungsteams der Verbände gespickt mit motivierten jungen Züchterinnen und Züchter, die sich bestens um die Kühe kümmerten. Für sie gab es viel Lob von allen Seiten. Das Durchschnittsalter im ProRind-Team etwa betrug 21 Jahre. „Es waren ausschließlich junge und hochmotivierte Jungzüchter,“ wie der Zuchtverband stolz über sein Betreuungsteam berichtet.