
Was für eine Überraschung! Als Katharina Nolden-Honert und Matthias Nolden aus Rheinbach im Rhein-Sieg-Kreis am 10. Juni heirateten, erhielten sie von Monika und Peter Honert, den Brauteltern, eine Braunviehkuh als Geschenk. „Wir freuen uns riesig über dieses tolle Geschenk und sie bringt einem jeden Morgen und Abend beim Melken ein Lächeln ins Gesicht“, sagt die Braut auf Nachfrage.
Die neue Lieblingskuh heißt Milka

Ihre neue Lieblingskuh im Stall haben Katharina und Matthias auf den Namen „Milka“ getauft. Naive Vorstellungen, dass Kühe in Wirklichkeit vielleicht lila sein könnten, haben die beiden aber ganz sicher nicht: In Kathis elterlichen Betrieb, in den das junge Paar einsteigen möchte, werden 320 vorwiegend schwarzbunte Kühe gemolken und 200 Stück Jungvieh gehalten.

Milka wurde an der ersten Juni-Auktion in Unterthingau von ProRind-Mitarbeiter Alexander Kuppel per Kaufauftrag ersteigert und trat von dort aus ihre Reise vom Allgäu in den Süden Nordrhein-Westfalens an. Gezüchtet wurde die schicke Bison-Tochter von Willi Adelgoß aus Bad Hindelang. Damit es mit der Brown-Swiss-Zucht noch schneller geht, kam vom selben Markt auch ein Deckbulle (V: Sagan PS) vom Betrieb Ostenried mit zum Betrieb Honert.
Braunvieh: Kühe mit hoher Lebensleistung

Die – noch – wenigen Braunen sind im Betrieb Honert eine gerne gesehen Abwechslung. Die erste Kuh mit Braunviehblut war eine Kreuzung namens Karina und kam in den Stall, als Katharina zwölf Jahre alt war. „Ich habe sie auf der Auktion in Krefeld gesehen und wollte sie unbedingt haben“, erinnert sie sich. Ihr Vater steigerte das Tier für seine Tochter und Karina dankte es, sie ist mit über 100.000 kg Lebensleistung trächtig zum 10. Kalb und brachte mehrere Töchter, die jetzt mit 75 Prozent Brown-Swiss-Blutanteil im Stall stehen. Verstärkt wurde Katharinas Liebe zu Brown Swiss bei einem Praktikum in der Nähe von Krefeld.
Vor zwei Jahren kamen dann drei Brown-Swiss-Kühe aus Kempten in den Betrieb, und das zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten. Alle drei haben ihre 1. Laktation mit über 10.000 kg abgeschlossen, die beste sogar mit 12.000 kg, und sie überzeugen in der Herde. Auch mit Milka ist Katharina sehr zufrieden. „Sie kommt im Stall immer angelaufen und ist sehr zutraulich“, schmunzelnd sie über ihre neue Freundin in der Herde, die zur Zeit 32 kg Milch am Tag gibt und sehr umgänglich ist.
Die 23-jährige Agrarbetriebswirtin ist gerne im Stall bei den Kühen und beim Melken. „Ich mag bei den Braunen, dass sie so zutraulich sind und so hübsch aussehen“, sagt sie auf Anfrage von Rinderzucht Braunvieh. „Außerdem haben sie gute Inhaltsstoffe und sind noch robuster als die Holsteiner“, gibt sie sich mit den Allgäuer Kühen zufrieden.

Während Katharina vorwiegend im Stall unterwegs ist, kümmert sich ihr Mann Matthias viel um die Feldarbeit oder hält die Maschinen in Schuss, was er als gelernter Landmaschinenmechaniker ebenfalls mit viel Leidenschaft macht. „Aber er ist auch gerne im Stall und mag die Braunen genauso gerne wie ich“, betont Kathi. Auch die anderen Familienmitglieder finden Gefallen an den „braunen Farbklecksen“ in der Herde, Katharinas Eltern, die noch Betriebsleiter sind, sowie ihre beiden Schwestern Anna Lena und Verena mit ihren Freunden, die ebenfalls im Betrieb integriert sind.
Das Ziel sind mehr Kuhkälber vom Braunvieh
„Wir besamen alle Braunen reinrassig, bekamen aber leider zuletzt drei Stierkälber“, sagt die junge Landwirtin und seufzt. Das soll sich künftig ändern, ab jetzt möchten die Kuhfreunde aus der Nähe von Bonn ihre Brown Swiss-Kühe gesext besamen. Denn auch wenn die Holsteins in der Überzahl bleiben: „Wir möchten unbedingt mehr Braunviehkühe haben“, sagt Katharina und strahlt.