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Tiervermarktung

Neues Zentrum für die Rinderzucht

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am Donnerstag, 09.06.2022 - 12:06

ProRind eröffnet eine Zucht- und Vermarktungseinrichtung in Unterthingau im Allgäu.

Nach einer nur gut einjährigen Bauphase ist das neue Zucht- und Vermarktungszentrum der ProRind (ehemals AHG) in Unterthingau im Landkreis Ostallgäu in Betrieb gegangen. Innerhalb einer Woche gab es gleich dreimal ein volles Haus: Los ging es am Freitag, 27. Mai mit der feierlichen Eröffnung, dann strömten tausende Besucher zum Tag der offenen Tür am Sonntag, 29. Mai und am Donnerstag, 2. Juni fand die erste Großviehauktion in der neuen Halle statt.

Im neuen Zentrum findet jetzt die komplette Kälber- und Großviehvermarktung von ProRind statt. Auch sämtliche Büroräume des Zuchtverbandes, der staatlichen Tierzucht und der LKV-Außenstelle Allgäu findet man in Unterthingau, knapp 20 km östlich von der Allgäuhalle Kempten und gut 40 km südlich von der Schwabenhalle Buchloe, den bisherigen Marktstandorten. Der Zuchtverband ProRind entstand zum Jahresbeginn 2022 aus der Fusion der Allgäuer Herdebuchgesellschaft (AHG) und des Schwarz- und Rotbuntzuchtverbandes Bayern (SRB). Bei ProRind stehen etwa 145 000 Herdbuchkühe, 80 000 davon gehören zur Rasse Brown Swiss, 54 000 zur Rasse Holstein und 11 000 zum Fleckvieh.

Der Spatenstich zum neuen Zentrum fand im Oktober 2020 statt und die eigentlichen Bauarbeiten begannen am 6. April 2021. Vorsitzender Norbert Meggle betonte bei der Eröffnung die gute Zusammenarbeit im ProRind-Team, beim Ehrenamt, den Mitarbeitern sowie den beteiligten Firmen. Sowohl zeitlich auch hinsichtlich der Kosten habe man sich an den kalkulierten Rahmen gehalten. ProRind investierte in Unterthingau rund 12,9 Mio. Euro (netto, zuzüglich der Kosten für den Grunderwerb).

Die Anlage ist auf einen hohen Tierwohlstandard, auf eine bestmögliche Arbeitssicherheit und auf eine effiziente Vermarktung ausgerichtet. Der Kälberstall bietet Platz für 850 Kälber, beim Großvieh können 220 Kühe in Sammelbuchten aufgestallt werden und für die Stiere gibt es Anbindeplätze. Der Ablauf bei den Kühen ist auf die führerlose Auktion ausgerichtet.

Geplant sind eine Nutzkälbervermarktung jeden Montag mit durchschnittlich 650 Kälbern sowie jährlich 22 Großviehauktionen mit durchschnittlich 150, im Winterhalbjahr auch 200 Jungkühen. Die nächsten Termine für die Großviehmärkte sind jeweils donnerstags, 23. Juni, 14. Juli und 4. August. Nutzkälbermärkte sind jeden Montag.

Sehr erfolgreich verlief die erste Auktion am 2. Juni. Unterthingau ist auf die führerlose Vermarktung ausgelegt, aber auf Wunsch können die Verkäufer ihre Tiere im Ring vorführen. Davon machte bei der ersten Auktion aber niemand Gebrauch, alle weiblichen Tiere präsentierten sich im Ring ohne Vorführer.

Verkauft wurden zwölf Stiere, 17 Zuchtkälber, 15 Mehrkalbskühe und 166 Jungkühe (darunter 105 Brown Swiss und 57 Holsteins). Der Markt wurde zu besten Durchschnittspreisen komplett geräumt. Die Jungkühe kosteten durchschnittlich 2224 € und acht Erstmelkkühe, darunter fünf Brown Swiss, erlösten zwischen 2800 und 3050 €.