Betrieb der Stunde

Hansueli Huser aus Neu St. Johann im Schweizer Kanton St. Gallen ist der Züchter der Stunde. Kurz vor Silvester wurde Huser zum ersten Mal Schweizer Meister. Vier Wochen später stellt er in Verona mit Blooming Palma sogar den Europachampion – den größten Erfolg, den man in einem Schauring erzielen kann. »Das war ein unglaublicher Moment, damit hätten wir nicht gerechnet«, sagten Hansueli und Andrea strahlend im großen Schauring der Messe Verona. Wieder vier Wochen danach räumt Husers Haegar Robina auf der IGBS-Schau bei den Erstmelkkühen ab und mit Biver Pinga holt sich die P-Familie zum neunten Mal bei einer nationalen Schau den Genetikpreis.
Für Rinderzucht Braunvieh öffnet Huser seine Stalltüren und zeigt, wie er in dem 40-Kuhbetrieb mit neuem Melkroboter enorm niedrige Zellzahlen erreicht.
Aushängeschild Salomon Marina
Auf den Betrieb Karl Alpiger in Alt St. Johann gehen die Stiere Lennox und Macario zurück. Dabei ist es Macarios Großmutter Salomon Marina, mit denen er international den größten Erfolg hatte. Bei der Europaschau im französischen Mende holte sie 2016 als Erstmelkkuh einen Abteilungssieg und den Vize-Europameistertitel. Da auch Lennox-Mutter Calvin Leila an dieser Europaschau teilnahm, waren gleich zwei Kühe mit dem Präfix ›Alpiger‘s‹ dabei. Auch sonst gibt es viel über diesen leidenschaftlicher Züchter zu berichten.
Neunmal Hunderttausend
Neun lebende 100.000-kg-Kühe – damit fiel Eugen Sauter aus Ellwangen im RBW-Gebiet im letzten MLP-Jahr auf. Das klingt rekordverdächtig. Sauter kennt man zwar nicht von Tierschauen oder als Züchter von Besamungsbullen, in Sachen Langlebigkeit ist er aber ganz vorne mit dabei.
Mit 120 Kühen zählt er zu den größeren Betrieben und doch sind neun lebende Hundertausender etwas Besonderes. Schließlich wird gerade in größeren Betrieben dem Einzeltier häufig nicht so viel Beachtung geschenkt – bei Eugen Sauter schon. So haben die lebenden Kühe im Betrieb bisher schon 36.400 kg Milch gebracht und die Schlachtkühe kommen auf 47.000 kg Lebensleistung, das sind 15.800 kg über dem Landesschnitt beim Braunvieh. Wie er zu so einer alten Herde kommt, erklärt er im aktuellen Heft.
Traumjob Prinzessin
Als bayerische Milchprinzessin taucht Miriam Weiß aus Betzigau derzeit oft in den Medien auf. Sie liebt aber auch die Arbeit auf dem elterlichen Braunviehbetrieb, wie sie in der Reportage gegenüber Rinderzucht Braunvieh erklärt. Dieser Betrieb liegt in Betzigau im schönen Oberallgäu. Genau mit dieser Bilderbuchlandschaft werben viele Molkereien für ihre Produkte. Ein Glück, wenn man auf diesem herrlichen Fleckchen Erde aufwachsen darf. »Wir hatten die schönste Kindheit hier auf unserem Bauernhof«, sagt die heute 24-jährige Miriam.
60 Milchkühe und deren Nachzucht werden auf dem Braunviehzuchtbetrieb gehalten. 2006 baute man den neuen Laufstall mit Tiefboxen, Selbstfang-Fressgitter und einem Doppel-5er-Fischgräten-Melkstand. Gemolken wird meist vom Betriebsleiterehepaar. Hofnachfolger Daniel ist für die Außenwirtschaft und das Füttern zuständig.
Kühe sollen Spaß machen

Es dürfte nur wenige Bauern geben, die bei der Bewirtschaftung ihrer Wiesen in so unterschiedlichen Höhenlagen arbeiten wie Martin Frener aus St. Leonhard bei Brixen. Der Hof liegt auf 1375 m und die steilen Eigenflächen gehen hoch bis auf 1600 m. Die Pachtflächen hingegen beginnen bei 600 m – das sind 1000 Höhenmeter Differenz.
Sein Zuchtziel beschreibt Frener in einem Satz: »Wir wollen leistungsstarke und schöne Kühe. Ich arbeite jeden Tag mit den Kühen, und da müssen sie mir auch gefallen, dann macht die Stallarbeit mehr Spaß.«
Der Spaß an der Arbeit mit den Kühen hat sich bei Martin und Maria Frener auch auf ihre vier Kinder übertragen. Die 14-jährige Veronika und der 12-jährige Stefan sind fleißig im Stall und auf den Schauen dabei. Auch die 11-jährige Johanna hat die Lust am Stall gehen entdeckt und die 5-jährige Theresa merkte kürzlich an, dass sie jetzt auch mal gerne das Melken lernen würde. Bei Familie Frener spürt man förmlich, dass der Funke übergesprungen ist.
Der beste Joghurt

Der 1064 m hohe Pfänder ist der Hausberg von Bregenz, der Hauptstadt Vorarlbergs. In Eichenberg, der 400-Seelen-Gemeinde auf dem Pfänder, führen Josef und Cony Fessler ihren Betrieb. Fesslers bieten seit letztem Herbst selbst gemachten Joghurt an. »Man schmeckt einfach den Unterschied, das sagen mir viele Kunden«, sagt Fessler. Sein Geheimnis für den besten Joghurt verrät er in der Reportage in Rinderzucht Braunvieh. Und natürlich gewährt er uns einen Blick in seine starke Braunviehherde, bei der ein alter Vererber wieder neu eingesetzt wird.
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