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Düngermarkt und Düngerpreise

Düngerpreise fallen heftig – Preissturz dauert bis Mai

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am Dienstag, 04.04.2023 - 09:26 (Jetzt kommentieren)

Die Düngerpreise stehen weiter massiv unter Druck. Vor allem die Preise für Ammoniak und Harnstoff fallen deutlich aufgrund eines großen Angebots und einer begrenzten Nachfrage, sagen die Analysten von CRU. Die Nitratpreise sind ebenfalls weiter gesunken. Der Rückgang bei granularen Phosphaten beschleunigte sich – denn die Preise für DAP-Lieferungen nach Indien sind deutlich zurückgegangen.

Harnstoffpreise.

Harnstoffproduzenten und -verkäufer müssen weitere deutliche Preisnachlässe gewähren, um überhaupt Ware zu verkaufen, berichten Analysten. Auch wenn es gelegentliche Nachfragespitzen gibt, ist die Marktentwicklung stark auf am großen Angebot ausgerichtet. Die nächste indische Ausschreibung wird wahrscheinlich nicht vor Mitte des zweiten Quartals erscheinen und den Preisen neue Impulse geben.

Aus Europa melden Händler bereits Anzeichen für einen beginnenden saisonalen Nachfragerückgang. Bis Mai und Juni werden die Harnstoffproduzenten sehr hart daran arbeiten müssen, ausreichend Absatz für ihre Produkt zu finden, sagen Analysten. Das sieht man auch an den internationalen Preisen. Diese fielen am US-Golf um weitere 15 bis 20 USD je Tonne für die Verladung im April auf 312 USD je Tonne und bis Juni auf gerade noch 303 USD je Tonne.

Im Nahen Osten fielen Preise diese Woche unter die Marke von 300 USD/t - auf rund 290 USD für April und Mai. Händler berichten, dass die Hersteller im Nahen Osten offenbar über erhebliche unverkaufte Mengen verfügen. Der Mai ist beim Düngerverkauf normalerweise noch ruhiger als der April, und es sieht alles danach aus, dass die Harnstoffpreise bis dahin weiter unter enormen Druck stehen werden und dann einen gewissen Tiefpunkt erreichen könnten, glauben Analysten.

Die Preise für Ammoniumnitrat (AN) werden ebenfalls weiter nach unten angepasst, da AN-Hersteller und Händler bestrebt sind, den Abstand von AN gegenüber Harnstoff zu halten und keine Harnstoffverkäufe zu fördern. Der Verkauf von AN bleibt in ganz Europa äußerst verhalten, da nasses und kaltes Wetter die Ausbringung spürbar verlangsamt hat. Es wird erwartet, dass die AN-Nachfrage nach Ostern in die Höhe schnellen könnte, wenn die Frühjahrsbestellung in vollem Gange ist, glauben einige Marktbeobachter. Ob dieser Anstieg ausreicht, um die Preisrichtung umzukehren, ist jedoch fraglich, zumal Harnstoff als Ersatz für AN eine reichlich zur Verfügung steht.

Preisrutsch geht weiter – auch in Deutschland

Kalkammonsalpeter.

Die wichtigste Nachricht auf dem internationalen Ammoniakmarkt war die Bestätigung, dass der CFR-Vertragspreis von Tampa (in den USA) für den Monat April um 155 USD/t auf 435 USD/t gesenkt wurde.

Der Referenzpreis im Nahen Osten fiel um 15 USD/t auf 370 USD/t FOB und Ammoniak wird in Europa zu 400 USD/t angeboten, berichten Händler. Der schwache Markt für Ammoniumnitrat und fallende Harnstoffpreise erschweren es Ammoniakverkäufern, engagierte Käufer zu finden. Auch in Asien stehen die Ammoniakpreise unter Druck.

In Deutschland sind die Preise für die wichtigsten Stickstoffdünger ebenfalls weiter gefallen. Zwischen 10 und 30 Euro je Tonnen gingen die Preise für Kalkammonsalpeter, Harnstoff und Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) an den deutschen Spotmärkten im Wochenvergleich nach unten.

Im Schnitt kostet Kalkammonsalpeter (KAS) die deutschen Landwirte diese Woche knapp 350 Euro je Tonne und damit 10 Euro weniger als vor Wochenfrist und etwa 260 Euro weniger als zum Beginn des Jahres. Für Harnstoff werden diese Woche etwas mehr als 470 Euro verlangt und der wichtigste Flüssigdünger, Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung, kostet noch rund 350 Euro je Tonne.

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