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Heizenergie

Bis zu 50 Prozent Energie sparen – Was kann die Wohnraumlüftung?

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am Dienstag, 19.04.2022 - 14:40 (Jetzt kommentieren)

Um die Versorgungssicherheit von Energie zu gewährleisten und bezahlbare Energiepreise zu ermöglichen, muss Deutschland unabhängiger von Energieimporten werden. Energieverbände fordern Änderungen im Gebäudeenergiegesetz (GEG) und betonen Einsparpotenziale von bis zu 50 Prozent.

Der Fachverband Gebäude-Klima e.V. (FGK) und der Bundesverband der Deutschen Heizindustrie e.V. (BDH) setzen sich gemeinsam für Maßnahmen ein, um den Energiebedarf zu verringern.

Heizenergie lässt sich durch eine Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung einsparen. Reduzieren lassen sich so 25 bis 50 Prozent. Die CO2-Emissionen lassen sich in einer vergleichbaren Größenordnung abbauen.

Deutsche Haushalte lüften meist über Lüftungssysteme ohne Wärmerückgewinnung und ohne Bedarfsregelung. Weit verbreitet ist das Lüften durch manuell geöffnete Fenster. Dadurch geht viel Heizenergie verloren.

Künftig Wärmerückgewinnung als eine erneuerbare Energie anerkennen

In der Leitstudie der Deutschen Energie-Agentur (dena) von Oktober 2021 ist die Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ein fester Bestandteil.

Die festgelegte Anzahl von 8,8 Mio. Wohneinheiten mit Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in den nächsten zwei Jahrzehnten reicht aus Sicht von FGK und BDH nicht aus. Deshalb schlagen beide Fachverbände drei Lösungsvorschläge für mögliche Änderungen des GEG vor.

  • Die Wärmerückgewinnung aus der Gebäude-Abluft sollte als erneuerbare Energie anerkannt werden. Als Rechtfertigung gilt, dass sich die Lüftungswärme in Wärmerückgewinnungsanlagen selbst regeneriert und somit erneuerbare Energie ist.
  • Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sollte verpflichtender Standard sein. Bei dichter Gebäudehülle sorgt sie für einen Mindestluftwechsel und stellt die Raumluftqualität sicher.
  • Attraktive Förderungen sollen beim Sanieren dazu beitragen, dass diese Technologie zukunftsfähig ist und sich weiter verbreitet.

Jährliche Einsparung bis zu 11 Mio. t CO2 möglich

Wird die Technologie umfassend umgesetzt, ist bis 2045 ein Ausbau von circa 19,8 Mio. Wohneinheiten möglich. Dadurch lassen sich jährlich bis zu 11 Mio. t CO2 möglich einsparen. Darüber hinaus ermöglicht nachhaltiges Fördern der Lüftung mit Wärmerückgewinnung ein Wirtschaftswachstum und mehr Arbeitsplätze in Deutschland, argumentieren die Verbände, da die Unternehmen aus diesem Bereich hierzulande ansässig seien.

Mit Material von BDH

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