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Kommentar

AfD-Energiepolitik: 'Hauptsache dagegen'

am Freitag, 26.02.2016 - 12:45 (Jetzt kommentieren)

"Hauptsache dagegen" - dieses Fazit zieht Catrin Hahn, Redakteurin des Energiemagazins joule, zur Energiepolitik der AfD. Ein Kommentar.

Die joule-Redakteurin Catrin Hahn hat sich die Einstellung einiger AfD-Politiker zum Thema Energiewende mal genauer angeschaut und daraus ihre Schlüsse gezogen.

Eine Partei, viel dagegen - auch gegen die Energiewende

Die AfD ist ja bekanntermaßen gegen vieles. Das ist natürlich auch viel einfacher, als mit konkreten, nachvollziehbaren Argumenten FÜR etwas zu sein. Unter ihrem Parteienslogan "Mut zur Wahrheit" kämpft sie derzeit unter anderem: Gegen die Euro-Rettungspolitik, gegen die Asylpolitik, gegen die rot-grüne Multikultipolitik, gegen den Verlust bürgerlicher Errungenschaften in den Schulen, gegen die Frühsexualisierung unserer Kinder (auch in den Schulen), gegen "Gender-Mainstreaming" (was immer das sein soll, aber ich glaube, die Frauenquote gehört auch dazu), gegen grüne Bevormundung und: gegen die Energiewende.

Energiepolitik auf rein ideologische Grundlagen umgestellt?

Schön ausgeführt wird das zum Beispiel vom Spitzenkandidaten für die baden-württembergische Landtagswahl Prof. Dr. Jörg Meuthen: "Mit der 'Energiewende' hat unsere Bundesregierung die Energiepolitik von physikalischer und ökonomischer Faktenorientierung auf rein ideologische Grundlagen umgestellt. ... Die Rechnung für diesen Irrweg bezahlen die Bürger, für die sich der Strompreis in wenigen Jahren verdoppelt hat. Trotz alledem setzt die Landesregierung im windschwachen Baden-Württemberg unbeirrt auf den weiteren Ausbau der Windkraft. Dass dabei Kulturlandschaften zerstört werden und die Gesundheit der Anwohner teils schwer beeinträchtigt wird, kümmert die grün-roten Ideologen nicht. Die AfD fordert ein Ende dieses ökonomischen und ökologischen Irrsinns und plädiert für ein zehnjähriges Moratorium, während dessen der gegenwärtige Energiemix beibehalten werden soll."

Auch die Begründung für diese Forderung liefert Meuthen, schließlich hat der Mensch ja mit dem Klimawandel nichts zu tun: "In Deutschland geschürte Ängste vor Treibhausgasen und vor der Kernenergie führen zur einseitigen Bevorzugung der sogenannten Erneuerbaren Energien."

Windräder, die Tausende Fledermäuse und Vögel zerhäckseln

Meuthens Parteigenossen sind übrigens der gleichen Meinung. So erklärt der Brandenburger Alexander Gauland grammatikalisch etwas holprig unter der Überschrift: "Windräder schaden der Natur und helfen ihr nicht": "Wenn jährlich Tausende Fledermäuse und Vögel von Windrädern zerhäckselt würden, wie Wissenschaftler des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung herausgefunden hätten, sei das offenbar für die Grünen ein notwendiges Opfer auf dem Altar der Energiewende. Wer die Hänge des Thüringer Waldes oder die Brandenburger Seen so wenig achte, dass er sie bedenkenlos seiner Ideologie opfern möchte, solle über Braunkohletagebau und Straßenbau schweigen. Er habe jede Legitimation verloren, sich für eine geschundene Natur einzusetzen. Die Grünen seien keine Vertreter der Belange der betroffenen Regionen und deren Bevölkerung."

Forderung zum EEG: Grundlegend reformieren oder abschaffen

Sein Thüringer Kollege Björn Höcke bringt es auf den Punkt: "Die vernunftwidrige Energiewende gefährdet unsere Versorgungssicherheit. Zudem häufen hochsubventionierte Energieproduzenten Reichtümer auf Kosten der Bevölkerung an, die dafür mit immer weiter ansteigenden Strompreisen zur Kasse gebeten wird. Das sogenannte Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG) muß grundsätzlich reformiert oder abgeschafft werden. Unsere einmalige Kultur- und Naturlandschaft darf nicht verschandelt werden, weder durch den Bau von Windkraftanlagen im Thüringer Wald, im Eichsfeld und auf anderen ökologisch sensiblen Flächen noch durch den Verbrauch landwirtschaftlich nutzbarer Flächen für Photovoltaikanlagen."

Dagegen sein - gegen die AfD

Zerstörte Kulturlandschaften, geschundene Natur, ruinierte Gesundheit - das waren Argumente, die ich bislang eher nicht mit der Energiewende in Verbindung gebracht habe. Ich glaube, ich entscheide mich jetzt auch mal, dagegen zu sein: Ich bin gegen die AfD.

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