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In Süddeutschland erzielten Landwirte auf Grenzstandorten ebenbürtige Erträge zum Mais - auch in Niedersachsen testen erste Pflanzenanbauer das ungarische Gras. Parallel wächst auf Versuchsfeldern der Landwirtschaftskammer Niedersachsen seit drei Jahren das sogenannte Hirschgras. Positiv zu bewerten seien die gegenüber dem Silomais niedrigen Produktionskosten des Riesenweizengrases, werden die Fachberater der Kammer in einer Pressemitteilung des Hauses zitiert.
Vorteile: Weniger Arbeitsgänge und Anbau in Grenzstandorten möglich
Zu Buche schlügen ab dem zweiten Jahr nur zwei Düngegaben mit Gärresten im März und nach dem ersten Schnitt sowie zwei Ernten im Juni und September - insgesamt vier Arbeitsgänge im Gegensatz zu fünf bis sechs bei Silomais. Interessant sei der Anbau vor allem auf Grenzstandorten, erosionsgefährdeten Flächen und in Wasserschutzgebieten. Ob sich die positiven Ergebnisse aus Bayern auf das kühlere Niedersachsen übertragen lassen, ist laut der Landwirtschaftskammer noch nicht nachweisbar. Dazu gäbe es bisher zu wenig Erfahrung mit dem Gras.
Gaserträge müssen noch den Praxistest bestehen
Zudem müsste noch genauer untersucht werden, ob sich die bislang ermittelten Gaserträge tatsächlich auch in der Praxis erzielen ließen. Das Riesenweizengras ist trockenheitstolerant und nach dem Jugendstadium sehr frosthart. Die Blütezeit beginnt im Juni. Ein Riesenweizengras-Bestand hat meistens eine Höhe von gut einem Meter - einzelne Halme erreichen eine Länge von zwei Metern, so die Fachberater. Ein Plus für das ungarische Gras: Die Fläche wirke in der Landschaft nicht wie eine Wand und sei für Spaziergänger und Fußgänger überschaubar.
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