Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Schwefelwasserstoffbinder

Biogasanlage: Schwefel erfolgreich mit Eisen bekämpfen

Aufmacher
am Dienstag, 03.05.2022 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Das Unternehmen energie + agrar hat einen innovativen Schwefelwasserstoffbinder für den Einsatz in der Biogasanlage entwickelt. Fachberaterin Alina Zacher verrät, welche Rolle Eisen dabei spielt.

Warum sollte Biogas entschwefelt werden?

Schwefelwasserstoff ist ein Zellgift für die Bakterien und damit ein direkter Hemmstoff für die Biologie in der Biogasanlage und in hoher Konzentration giftig für den Menschen. Zudem greift Schwefelwasserstoff die Technik an, indem sich Ablagerungen im Motor und im Abgaswärmetauscher bilden. In Verbindung mit feuchtem Gas und der Luftentschwefelung, die noch häufig angewendet wird, entsteht schwefelige Säure. Sie verursacht dann Schäden am Beton und an allen Eisenteilen, wie den gasführenden Teilen.

Womit wird das Biogas entschwefelt?

Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Wir entschwefeln zum Beispiel mit unserem eigens entwickelten Schwefelwasserstoff-Binder F. Das funktioniert, indem wir mit einem Eisenprodukt den Schwefel neutralisieren, damit dieser sich nicht in Schwefelwasserstoff umwandeln kann.

Was zeichnet ihn aus?

Das Alleinstellungsmerkmal des Schwefelwasserstoff-Binder-F ist, dass er überwiegend aus organischem Eisen besteht. Das muss man sich so vorstellen, dass ein Eisenteilchen dem Schwefel Elektronen entzieht. Dadurch wird dieser neutral und ist für die Biologie nicht mehr aufnehmbar und in Schwefelwasserstoff umwandelbar, bis es als Gärrest auf dem Acker ausgebracht wird. Ein Eisenteil kann bis zu 5 x den Schwefel neutralisieren. Das organische Eisen hat zudem einen ackerbaulichen Vorteil. Der Schwefel, der mit dem Eisen gebunden ist, ist sofort auf dem Acker verfügbar und kann von den Pflanzen aufgenommen werden.

Welchen Vorteil hat der Schwefel für die Pflanzen?

Mittlerweile darf aufgrund der immer strenger werdenden Düngeverordnung immer weniger gedüngt werden. Daher müssen die Gülle und die Stickstoffgaben effizienter ausgenutzt werden. Da kommt der Schwefel ins Spiel, denn nur wenn sein Gehalt im Boden hoch genug ist, kann der Stickstoff voll ausgenutzt werden. Daher setzen immer mehr unserer Kunden auf den Schwefelwasserstoffbin- der F. Wir haben in diesem Jahr doppelt so viel verkauft wie im Vorjahr. Der Umsatz ist jährlich um 30 bis 50 Prozent gestiegen.

Digitale Ausgabe agrarheute

Dies war ein Ausschnitt aus dem Originalinterview.
Lesen Sie jetzt den ausführlichen Fachartikel und testen Sie unverbindlich die digitale Ausgabe agrarheute.

Wenn Sie bereits ein digitales Abo haben, geht es hier entlang.

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...