Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Biogas

Biogasanlagen: Kosten und Nutzen für CO2-Check

am Samstag, 22.03.2014 - 10:00 (Jetzt kommentieren)

Oldenburg - Läuft die Biogasanlage wirtschaftlich rund, scheint sie auch gut für das Klima zu sein. Wer wissen möchte, wie die CO2-Bilanz seiner Anlage ist, kann sie für nicht einmal 200 Euro bei der LWK Niedersachsen checken lassen.

Die Landwirtschaftskammer in Niedersachen (LWK) bietet seit Anfang des Jahres was Neues an: Sie erstellt C02-Bilanzen von Biogasanlagen. Damit setzt sie bei ihrer Klimaschutzberatung auf belastbare Treibhausgasberechnungen für Biogasanlagen und Substrate. Ansgar Lasar ist Klimabeauftragter bei der Landwirtschaftskammer in Oldenburg. Er hatte die Idee zu dem Tool. Im Gespräch mit agrarheute.com berichtet Lasar über Nutzen, Kosten und Ablauf der Analyse.

Mit handfesten Zahlen überzeugen

Wie sich zeigt, ist der Nutzen einer CO2-Berechnung nicht unerheblich. Ansgar Lasar erklärt: "Es gibt eine enge Verbindung zwischen den Treibhausgasemissionen und der Wirtschaftlichkeit einer Biogasanlage. Je geringer die Treibhausgasemissionen, desto besser ist in der Regel die Wirtschaftlichkeit der Anlage."
 
Durch die Analyse wissen die LWK-Berater, an welchen Schrauben zu drehen ist, um die Treibhausgasemissionen zu verringern und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. "Die Palette reicht von der produktiven Nutzung der anfallenden Wärme über eine bessere Gasausbeute aus den eingesetzten Substraten bis zur Minderung der Methanverlusten aus dem Anlagenbetrieb", so Lasar.
 
Neben der eigenen Standortbestimmung gibt es noch einen weiteren Aspekt, der für die Analyse spricht: die Öffentlichkeitsarbeit. Lasar erklärt, dass Landwirte die Auswertungen nutzen, um beispielsweise gegenüber Besuchergruppen oder bei der Zusammenarbeit mit der lokalen Presse mit sachlich fundierten Zahlen argumentieren zu können. Der Klimabeauftragte hat ein anschauliches Beispiel parat: "Eine 500-KW Biogasanlage vermeidet im Vergleich zur Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern so viel klimaschädliche Treibhausgasemissionen wie 1.100 Autos bei 15.000 Kilometer Fahrleistung jährlich ausstoßen."

Ablauf und Kosten

Wer sich entschlossen hat, die Analyse für seine Biogasanlagen erstellen zu lassen, kann sich einfach bei der Kammer melden. Dann erhält er einen Datenerfassungsbogen. Der geht ausgefüllt zurück an die LWK. "Bald bekommt der Kunde die Auswertungen mit Hinweisen zu besonderen Stärken und möglichen Verbesserungsmaßnahmen der Anlage zurück", stellt Lasar den weiteren Ablauf dar. Danach könne der Kunde entscheiden, ob er einer Vor-Ort-Beratung durchführen lässt.
 
"Die Treibhausgasberechnung für die Biogasanlage kostet 190 Euro plus 90 Euro je Substrat, für das der Anlagenbetreiber eine individuelle Berechnung wünscht", informiert Lasar. Zusätzliche Beratungen vor Ort kosten allerdings extra. Für die Analyse gibt es sogar ein "Zertifikat". Für eine Treibhausgasberechnung bekommt der Kunde eine Bestätigung darüber, dass er sich mit einer möglichst klimaschonenden Produktion auseinander setzt.
 
Ihren neuen Service bietet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen seit Anfang 2014 an. In den ersten drei Monaten haben die Berater für 40 Biogasanlagen C02-Bilanzen erstellt. Doch mit etwa 1.300 Anlagen allein in Niedersachsen sehe Lasar "noch viel Potenzial" für weitere Aufträge. 
  • EEG-Referentenentwurf: 'Verstoß gegen Grundgesetz' (14. März) ...
  • EEG-Reform: 'Biogasbranche nicht abwürgen' (17. Februar) ...
  • Biogasanlagen: Kammer berechnet CO2-Bilanzen (13. Februar) ... 

EEG-Reform: Folgen für Energiewirte

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...