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Biogas

'Biogaspotential noch nicht ausgeschöpft'

am Montag, 21.04.2014 - 12:06 (Jetzt kommentieren)

Freising - Durch Flexibilisierungsmaßnahmen könnten die bereits in Betrieb befindlichen Biogasanlagen deutlich mehr und deutlich flexibler Strom produzieren.

Zu diesem Schluss ist zumindest das Institut für Zukunftsenergiesysteme (IZES) aus Saarbrücken in einer Studie gekommen, die der Fachverband Biogas (FvB) in der vergangenen Woche vorgestellt hat. Demnach können aus den bereits in Betrieb befindlichen Biogasanlagen durch Flexibilisierungsmaßnahmen 5,8 GW flexibler elektrischer Leistung bereitgestellt werden. Bei Ausnutzung des vorhandenen Potentials könne diese auf rund 15 GW elektrischer Leistung ausgebaut werden. Die spezifischen Kosten für die Flexibilisierung der Biogasanlagen unterschieden sich dabei nicht von denen mit fossilen Energieträgern betriebenen flexiblen Kraftwerken, heißt es weiter. Sollte das gesamte aus Biogas verfügbare Potential ausgeschöpft werden, entstünden dafür Kosten von 0,6 Milliarden (Mrd.) Euro bis 1,2 Mrd Euro.
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'Bestehende Biogasanlagen auf Regelenergie-Produktion umstellen'

Neben den Kosten, so ein weiteres Ergebnis der Studie, sei die qualitative Ausrichtung der Flexibilisierung von besonderer Bedeutung. So sollte die Stromproduktion aus Biogas weniger spotmarktpreisbasiert erfolgen, sondern insbesondere zur Bereitstellung von Regelenergie zur Reduzierung von konventionellen sogenannten "Must-Run"-Kraftwerkskapazitäten beitragen. Als Handlungsoptionen schlagen die Autoren der Studie laut FvB nun vor, kurzfristig den rechtlichen Rahmen so zu setzen, dass bestehende Biogasanlagen und mit fester Biomasse betriebene Biomasseheizkraftwerke auf die Bereitstellung von Regelenergie und auch weiterer Systemdienstleistungen umgestellt werden, um fossile Kraftwerke zu ersetzen.
 
Mittelfristig sollten nach Vorstellung der Autoren Bioenergieanlagen auch Einkünfte aus den Dienstleistungen für die Land- und Abfallwirtschaft erzielen und damit die Kosten für die Strombereitstellung senken. Weiter wird vorgeschlagen, mittelfristig die Förderinstrumente für die Bereitstellung von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen mit denjenigen für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) besser abzustimmen.

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