Der Bundesverband BioEnergie (BBE) und die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen veranstalten heute und morgen den internationalen Fachkongress "Kraftstoffe der Zukunft". Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen indirekte Landnutzungsänderungen, die durch den Biomasseanbau für die Biokraftstoffproduktion ausgelöst werden sollen. "Man unterstellt, dass mecklenburgische
Biodiesel-Rapsflächen keinen Beitrag zur Welternährung leisten können und deshalb ersatzweise anderswo Urwälder gerodet werden müssen", kritisierte Helmut Lamp, Vorstandsvorsitzender des BBE die aktuelle Debatte.
Vorwurf: IFPRI-Studie mit methodischen Fehlern und falschen Zahlen
Dem pflichtete Dr. Klaus Kliem, Vorsitzender der UFOP bei, der insbesondere die Datenqualität der IFPRI-Studie kritisiert, die von der EU-Kommission zur Evaluierung des ILUC-Effektes herangezogen wird. Schließlich wiesen die Autoren der Studie selbst darauf hin, dass diese 25 Unsicherheiten beinhalte. Hinzu kämen laut Kliem zahlreiche methodische Fehler wie zu niedrig angesetzte Anbauflächen, die deutlich von den von der FAO veröffentlichten Zahlen abwichen, unterschätzte Erträge und Ertragsentwicklungen, Annahmen geringerer Ölgehalte bei Raps als tatsächlich gegeben und nicht zuletzt völlig unzureichend bewertet und berücksichtigte Substitutionseffekte der mengenmäßig erheblich anfallenden Nebenkomponenten Rapsschrot oder auch getrocknete Schlempe für die Tierernährung. "Wir hinterfragen deshalb nachdrücklich, ob eine Studie dieser 'Qualität' die Basis eines Legislativvorschlags der Kommission sein kann", so Kliem und fordert die Bundesregierung auf, die Ergebnisse dieser Studie ebenso in Frage zu stellen und sie als Grundlage für die gesetzliche Einführung von ILUC-Faktoren abzulehnen.
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