Zu diesem Schluss gelangt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in einer aktuellen Studie. Danach zielen die freiwilligen, hauptsächlich privaten Zertifizierungsprogramme vor allem auf große Agrarerzeuger ab und lassen die Bedürfnisse von Kleinbauern außen vor.
Zahlreiche Systeme seien daten- beziehungsweise informationsintensiv und erforderten Kosten und Kapazitäten, die Kleinerzeuger nicht leisten könnten.
Handel, Entwicklung und Gerechtigkeit
Die Zertifizierungsprogramme behinderten unter Umständen den Handel und verringerten den Marktzugang. Das gelte besonders für solche Entwicklungsländer, die in der Biokraftstoffproduktion komparative Vorteile hätten und für die der Wirtschaftszweig eine echte Gelegenheit zur Überwindung von Armut und Arbeitslosigkeit sei. Zahlreiche Entwicklungsländer hätten deshalb Bedenken, dass solche Systeme ohne geeignetes Management als indirekte Handelshürden dienten. Beispielsweise sei es für Produzenten in Industrieländern ein Leichtes, Auflagen zu Ausbildungsmöglichkeiten zu erfüllen; für Kleinerzeuger in armen Ländern gestalte sich dies jedoch viel schwieriger. Ferner führten die Kleinlandwirte oft nicht Buch.
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Grosses Potenzial für Kostensenkung
Um die Teilnahme an Zertifizierungsprogrammen zu erleichtern, sollten Regierungen und internationale Organisationen ergänzende Mechanismen schaffen, beispielsweise nationale Gesetze, Politikmaßnahmen zur öffentlichen Beschaffung, Steueranreize und Anschubfinanzierungen, empfiehlt die FAO. Auch Finanzinstitute spielten eine wichtige Rolle, um solche Programme zu unterstützen und überhaupt erst zu ermöglichen. Eine konkrete Chance zur Kostensenkung für Kleinerzeuger sieht die FAO in der Förderung lokaler Inspektionsdienste zur Durchführung von Kontrollen. Solche Einrichtungen seien mit den Gegebenheiten vor Ort besser vertraut.
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