Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

EEG

EEG-Förderung: 446.000 Solaranlagen fallen bis 2030 aus der Förderung

Solaranlagen auf einer Wiese
am Montag, 16.11.2020 - 10:11 (Jetzt kommentieren)

Bis zum Jahr 2030 könnten bis zu 446.000 Solaranlagen in Deutschland stillgelegt werden. Davor warnt aktuell der Branchenverband BSW.

Die Solarbranche warnt vor dem vorzeitigen Aus für Solaranlagen, die nach 20 Jahren aus der Ökostrom-Förderung fallen. Diese Gefahr bestehe im Zuge der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, wie die dpa berichtet.

Wie eine Kurzstudie im Auftrag des Branchenverbands BSW ergab, könnten bis 2030 bis zu 446.000 noch funktionsfähige Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von 3,37 Gigawatt in Deutschland stillgelegt werden.

Ziel: Ökostrom-Ausbau beschleunigen

Das Bundeskabinett hat den Entwurf von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bereits verabschiedet. Der Bundestag suche derzeit nach Kompromissen, so die dpa. Ziel sei es, den Ökostrom-Ausbau zu beschleunigen.

Allerdings gäbe es sehr viel Kritik von Energie- und Umweltverbänden sowie innerhalb der schwarz-roten Koalition. Unter anderem gehe es darum, wie mit Solaranlagen und Windrädern umgegangen wird, die nach 20 Jahren nicht weiter über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert werden. 

Nach EEG-Förderung: Mehrzahl wird Solaranlagen abschalten

„Die Mehrzahl der Betreiber werden ihre Solaranlagen abschalten, sobald sie nach 20 Jahren aus der Förderung fallen, da sich ihr Weiterbetrieb dann nicht mehr rechnet, erklärt Studienleiter Martin Ammon vom Beratungsunternehmen EUPD Research. Der Grund dafür seien geplante neue Auflagen zum Einbau teurer Messtechnik, sogenannter Smart Meter, sowie die Belastung selbst verbrauchten Solarstroms mit der Ökostrom-Umlage.

„Technisch wäre der Weiterbetrieb dieser in den Nullerjahren errichteten Solarstromanlagen mindestens für weitere zehn Jahre hingegen möglich und klimapolitisch sinnvoll, sagte er. 

Forderung: Weiterbetrieb ausgeförderter Solaranlagen sicherstellen

Die Branche fordert, auf die von Altmaier geplante Ausweitung der Smart-Meter-Pflicht zu verzichten. Der Grund: Sie sei „unverhältnismäßig und ohne Mehrwert für die Netzstabilität. Diese intelligenten Stromzähler sollen Stromnachfrage und Stromerzeugung besser in Einklang bringen, indem sie Erzeuger, Netzbetreiber und Verbraucher übers Internet verbinden.

Die Ökostrom-Umlage auch auf vor Ort selbst verbrauchten Solarstrom zu erheben, verstoße aus Sicht der Branche gegen EU-Recht. „Der Bundestag muss jetzt einen barrierefreien Weiterbetrieb ausgeförderter Solaranlagen sicherstellen und den Gesetzesentwurf entsprechend überarbeiten, forderte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.

Mit Material von dpa

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...