Die Zeitung „Guardian“ berichtete am Montag, dass Umweltminister Ranil Jayawardena seine Beamten angewiesen habe, die Definition von wertvollem Agrarland auszudehnen. Jayawardena wolle so die Lebensmittelproduktion ankurbeln. Das Vorhaben stößt bei Umweltaktivisten und Energieexperten auf Ablehnung – sie kritisierten es scharf.
PV-Anlagen könnten von 58 Prozent der Flächen verschwinden
England teilt Ackerflächen in fünf Kategorien ein. Landwirtschaftliche Nutzung fand bislang auf den Flächen der Kategorien 1 bis 3a statt. Dem Guardian zufolge wolle der Umweltminister, dass auch die Kategorie 3b zukünftig der Landwirtschaft vorbehalten sei. Das ist die Kategorie, auf der aktuell die meisten Photovoltaikanlagen installiert werden. Solarparks müssten also von circa 58 Prozent der Ackerflächen verschwinden, wenn der Plan realisiert wird.
Premierministerin Truss stört sich offenbar am Anblick von PV-Anlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, sie hatte sich in der Vergangenheit wiederholt negativ dazu geäußert. Auf dem letzten Parteitag ihrer Partei bezeichnete sie Klimaaktivisten als Feinde einer „Anti-Wachstums-Koalition“.
Energiebranche kritisiert Verbannung von PV-Anlagen
Jayawardenas wurde vom Chef des Branchenverbands Solar Energy UK, Chris Hewett, scharf kritisiert: „Solarenergie ist die Antwort auf so viele Bedürfnisse und politische Forderungen: Sie wird Energierechnungen senken, Energiesicherheit gewährleisten, Wachstum ankurbeln und die ländliche Wirtschaft unterstützen.“
Auch Dustin Benton, Policy Director bei der Denkfabrik Green Alliance kommentierte Jayawardenas Pläne: „Es ist seltsam, die Einstufung von wertvollem Agrarland neu zu definieren, nur um Solaranlagen zu verhindern. Vielmehr sei der Ausbau der Erneuerbaren angesichts stark steigender Kosten für Erdgas unumgänglich.“
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