Expertentipps: So lässt sich die Lautstärke der Wärmepumpe reduzieren

Wärmepumpen sind der zentrale Baustein der deutschen Heizwende. Sie können jedoch auch zu Problemen führen, wenn sich die Nachbarn nachts von der Lautstärke gestört fühlen. Durch welche Maßnahmen sich die Lautstärke von Wärmepumpen verringern lässt, sagt Peter Kuscher vom Bundesverband Wärmepumpe e.V. im Interview.
Was muss man bei der Lautstärke einer Wärmepumpe beachten?
In jedem Fall sind bezüglich des Schallschutzes die Anforderungen der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) einzuhalten. Diese gibt Richtwerte vor, die sich auf den Beurteilungspegel beziehen. Das ist der Schalldruckpegel am maßgeblichen Immissionsort. Damit ist eine Stelle 0,5 m vor dem geöffneten Fenster außerhalb des am stärksten betroffenen schutzbedürftigen Raums (des Nachbarn) gemeint. Das ist also das am dichtesten gelegenen Wohn-, Arbeits-, Schlaf- oder Kinderzimmer. Auf der sicheren Seite sind Bauherren, wenn der Beurteilungspegel sowohl im Tag- als auch im Nachtbetrieb mindestens 6 dB(A) unterhalb des Richtwertes der TA Lärm liegt.
Wie lässt sich die Lautstärke der Wärmepumpe reduzieren?
Die beim Nachbarn eingehenden Schallimissionen von Luft-Wärmepumpen lassen sich durch eine Vielzahl von Maßnahmen optimieren. Oft unterschätzt wird die Bedeutung der möglichst guten Schallentkopplung der Wärmepumpe vom Untergrund: In der Regel ist das durch die vom Hersteller gelieferten oder empfohlenen Zubehöre sichergestellt. Die Aufstellung erfolgt auf einem ebenen und tragfähigen Untergrund. Schwingfähige Böden wie beispielsweise Holzterrassen oder Leichtbauböden sind grundsätzlich zu vermeiden. Ergänzende Maßnahmen zur Entkopplung müssen immer mit dem Hersteller abgestimmt werden. Hier können unter ungünstigen Umständen resonanzfähige Gesamtsysteme entstehen, die die Körperschallübertragung sogar verstärken.
Wie sieht es bei einer Wärmepumpe in Innenbereich aus?
Zur Innenaufstellung am besten geeignet ist ein freigeschnittener Sockel in Verbundestrich-Ausführung oder Estrich auf Trennschicht (keine Wärmedämmung). Die Aufstellung von Wärmepumpen auf einem schwimmenden Estrichboden ist nicht empfehlenswert, da hier die gesamte Estrichplatte als Schwingboden wirken kann. Herkömmliche Kesselpodeste sind aufgrund ihrer geringen Masse und der Resonanzwirkung keine geeigneten Schwingungsschutzmaßnahmen für Wärmepumpen.
Und im Außenbereich?
Für die Außenaufstellung haben sich Streifenfundamente aus Fertigbauteilen oder in Ortbeton-Ausführung bewährt. Platzieren Sie die Wärmepumpe an einer Stelle im Garten, wo Sie mit einer Holzverkleidung oder einer Hecke schon Abschirmung schaffen können. Häufig reicht das schon aus, damit Nachbarn sich nicht gestört fühlen.
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