In einer internationalen Studie wurden die Methanemissionen von Biogasanlagen untersucht. Forscher des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) haben mit weiteren Institutionen die Methanemissionen aus Biogas verschiedener Anlagenkonzepte evaluiert.
Neben der Bewertung der Biogasemissionen wurden Strategien erarbeitet, um diese zu vermindern oder gar ganz zu verhindern.
Einfache Mittel zur Behebung häufiger Leckagen
Die Ergebnisse einer Studie zeigen, dass sich die Methanemissionen von Biogasanlagen, auch Methan-Schlupf genannt, mit einfachen Mitteln verhindern lassen. Dazu zählen die gasdichte Abdeckung von Gärproduktlagern, geeignete Füllstands-Regelungen der Gasspeicher und das regelmäßige Überprüfen der gasführenden Leitungen und Behälter.
Am anfälligsten für Leckagen ist der Bereich zwischen Folienanbindung und Behälterwand, an der Seildurchführung der Tauchmotor-Rührwerke und an Festdachbehältern.
Ein weiterer Austrittspunkt ist betriebsbedingt die Überdrucksicherung. Wenn der Betrieb am Füllstand des Gasspeichers ausgerichtet wird, kann ein Auslösen der Überdrucksicherung im Normalbetrieb verhindert und so Methanemissionen verringert werden.
Freiwilliges System zur Minderung von Biogas-Emissionen
Die Studie wurde im Rahmen des Projekts zur Evaluierung von Emissionen bei Biogasanlagen (Evaluation and reduction of methane emissions from different European biogas plant concepts, kurz: EvEmBi) durchgeführt.
Die European Biogas Association unterstützt das Projekt, am Ende soll ein freiwilliges System entstehen, das auf nationaler Ebene die Emissionen im Biogassektor kontrolliert.
Europaweit Emissionen von Biogasanlagen reduzieren
In der Produktion von Biogas entsteht als Hauptbestandteil Methan (CH4), welches ein starkes Treibhausgas ist. Aus diesem Grund hängt der positive Umweltnutzen der Biogasproduktion an der Höhe der unbeabsichtigten Methanemissionen.
Um den Rahmenbedingungen der Vereinten Nationen bezüglich Klimaveränderungen gerecht zu werden, müssen die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union die nationalen Verzeichnisse zu den Treibhausgasemissionen zu melden.
Für diese jährliche Berichterstattung zur Schätzung der Emissionsfaktoren gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Studien, was eine geringe Genauigkeit zur Folge hat.
Aus den oben genannten Gründen wurde das EvEmBi-Projekt ins Leben gerufen, um verschiedene Konzepte von Biogasanlagen hinsichtlich ihrer Methanemissionsfaktoren zu bewerten.
Die Ergebnisse des Projekts dienen als Grundlage für nationale und europäische Positionspapiere zu Treibhausgasemissionen und Strategien zur Emissionsminderung.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.