Die vorliegenden Planungen für ein neues EEG begrenzen den Zubau für Biomasseanlagen insgesamt auf 100 MW im Jahr."Das reicht vielleicht für kleine bayrische Gülleanlagen, die wichtig für den Boden- und Grundwasserschutz sind, aber nicht für eine Strom-und Wärmeversorgung im industriellen Maßstab", erklärt Anton Daubner. Reinhard Schultz ergänzt: "Die Bundesregierung will bis zum Jahr 2020 25 Prozent der Stromversorgung auf Basis von Kraft-Wärme-Kopplung, entzieht aber bereits bestehenden KWK-Anlagen rückwirkend die bislang garantierte Möglichkleit, nach Auslaufen der 10 Jahre KWK-Förderung weitere 10 Jahre ins EEG zu wechseln und statt Erdgas Biogas und Biomethan einzusetzen. Damit werden viele KWK-Anlagen wirtschaftlich notleidend und viele Biomethaneinspeiseanlagen werden in Konkurs gehen. Das motiviert kein Stadtwerk und keinen privaten Investor, sein Geld in KWK-Technologie zu stecken." Der Biogasrat+ geht davon aus, dass diese Konsequenzen bislang von Teilen der Politik nicht erkannt worden sind.
In Deutschland sind 40.000 Menschen in der Wertschöpfungskette Biogas und Biomethan beschäftigt. Überwiegend im ländlichen Raum. Das geht von Rohstoffanbau über den Anlagen und Komponentenbau, den Handel bis hin zu Contracting-Dienstleistern. "Die Biogas- und Biomethantechnologie ist High-Tech, nach der die ganze Welt fragt. Wir exportieren inzwischen Anlagen und Anlagenteile in 120 Länder der Welt. Wenn Deutschland diese Erfolgstechnologie einstampft, ist sie im Ausland nicht mehr verkaufbar und andere Industrienationen machen das Geschäft", fürchtet Reinhard Schultz.
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