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Kolumne

Energiekosten: Die Preise drehen frei

Im Energiebereich sind die Kosten für den Verbraucher explodiert und zwar alle, egal ob bei Strom, Heizöl, Gas oder auch Diesel.
am Samstag, 08.04.2023 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Doch in jeder Krise steckt eine Chance, auch in der Energiekrise. Wir als Gesellschaft und die Politik müssen sie nur sinnvoll nutzen – durch Energiesparen und Investitionen in erneuerbare Energien.

Es ist schon lange präsent, das Thema Energie. Hat uns den letzten Sommer der Strompreis einen Schrecken eingejagt, ist es jetzt im Winter das Erdgas, das uns Kopfzerbrechen bereitet und nicht nur gefühlt wandern wir von einer Krise in die nächste.

Von Kostensteigerung kann gar nicht mehr die Rede sein. Im Energiebereich sind es Kostenexplosionen. Doch wo soll man anfangen? Zum Jahresende wurde vielerorts Bilanz gezogen: Wie viel Strom, Heizöl, Gas oder Diesel wurden verbraucht? Abschläge wurden angepasst und es stehen hohe Nachzahlungen ins Haus. Das Preiskarussell dreht frei!

Energiesparen kann nicht die Lösung sein

Mit den hohen Zahlungen kommen auch die Gedanken zur Einsparung von Energie. Soll man Räume nicht mehr heizen? Das Licht einfach abdrehen? Die Fahrzeuge einfach stehen lassen? Das kann nicht die Lösung sein! Nein, es muss ein Umdenken stattfinden, ein Umdenken in ein neues Energiezeitalter. Doch wo sollen wir anfangen? Schon vor circa zehn Jahren habe ich den „Energie-Dreisprung“ kennengelernt:

 

  1. Energie sparen (die günstigste Energie ist die, die wir nicht verbrauchen),
  2. Energie effizient nutzen,
  3. benötigte Energie aus erneuerbaren Energien gewinnen.

Das klingt einfach und simpel, aber die Umsetzung ist oft unheimlich komplex. Energiesparen ist mehr als nur mal das Licht ausmachen oder aufs Auto verzichten. Die großen Verbraucher sind oft versteckt! Energie effizient nutzen heißt oft auch, sein Nutzerverhalten zu ändern. Und erneuerbare Energien nutzen ist oft mit Investitionen verbunden. Also gar nicht erst damit anfangen? Nein, genau deswegen jetzt damit anfangen! Wir müssen die Energiekrise als Chance begreifen. Wir müssen damit beginnen, ganze Prozesse zu hinterfragen, müssen viele Dinge neu denken. Nur so haben wir die Möglichkeit, etwas zu ändern.

Den Nutzen sollten nicht die großen Energiekonzerne ziehen

Den Nutzen aus der Preisexplosion sollten nicht die großen Energiekonzerne ziehen. Natürlich sind wir in einigen Bereichen auf diese Konzerne angewiesen, aber wo es nur geht, sollten wir uns aus dieser Abhängigkeit lösen. Wenn ich sehe wie viele kleine Photovoltaikanlagen momentan auf Hausdächern entstehen und dort später auch die Elektromobilität Einzug hält, dann sehe ich schon den Schritt in die richtige Richtung.

Meist ist eine solche Investition auch mit technischen Features gespickt, sodass ganz von selbst damit angefangen wird, Energieverbräuche zu beobachten und auch zu steuern. Ebenfalls auf den Hausdächern sieht man immer mehr neue Kamine. Auch hier hält die Effizienz Einzug.

Es gäbe noch so viele weitere Beispiele, die uns diese Krise als Chance sehen lassen, aber dazu braucht es Mut, nicht nur von jedem Einzelnen, sondern auch von uns als Gesellschaft. Wie so oft braucht es auch die Politik, die uns diese Möglichkeiten nutzen lässt – mit den passenden Rahmenbedingungen.

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