Energiewende: Biogasanlage versorgt ganzes Dorf mit Strom und Wärme
In dem Dorf Schlöben, Thüringen, haben Einwohner es geschafft - sie leben komplett Energie-autark, ohne Zank und ohne Streit. Doch wie haben die Einwohner das hinbekommen? Dieser Frage ist die MDR Dokumentation „Dorf unter Strom – Das Selbstversorger-Dorf“ nachgegangen.

Der Bürgermeister Hans-Peter Perschke aus Schlöben ist gleichzeitig Milchviehhalter und Energielandwirt. Die Gülle kommt gemeinsam mit Maissilage und Festmist in die Biogasanlage und erzeugt über ein Blockheizkraftwerk (BHKW) Strom und Wärme auf dem landwirtschaftlichen Betrieb.
„Wir haben uns zu Beginn des Projekts darauf geeinigt, dass wir die Anlage so groß bauen, dass wir zusätzlich keinen Mais anbauen müssen. Die Anbaufläche hat sich nicht verändert“, sagt der Landwirt Perschke. Zwei weitere BHKWs stehen im Dorf und sind per Gasleitung mit der Biogasanlage verbunden, denn dort sind die Hauptabnehmer für die Wärme. Mit der Abwärme wird das Wasser zum Heizen und Duschen warm gemacht.
Schlöben hat die Energiewende geschafft
Rund 500 Kühe erzeugen so viel Mist, dass am Ende rein statistisch 7.800 Menschen mit Strom versorgt werden können. Dabei hat Schlöben nicht mal 1.000 Einwohner. „Unser Ziel ist, das Bioenergie-Dorf zu sein, das die größte Wärmenutzung Deutschlands, vielleicht auch weltweit hat. So ein Projekt mit so einer Komplexität gibt es in Deutschland nicht noch mal. Das kann man auch mit etwas stolz sagen“, sagt Landwirt Perschke.
Schlöben hat die Energiewende geschafft. Doch was, wenn alle Dörfer in Deutschland dem Beispiel folgen? Macht das finanzpolitisch Sinn? Ließe sich mit dem gleichen Geld an anderer Stelle mehr CO2 einsparen?
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