
Die Gaspreise für Neukunden sind auf den tiefsten Stand seit 18 Monaten gefallen, zeigen die Daten des Vergleichsportals Verivox. Im Bundesmittel müssen Neukunden 10,9 Cent je kWh zahlen. Auf diesem Niveau lagen die Neukundenpreise zuletzt im Oktober 2021 also vor rund 18 Monaten. Dagegen zahlen die Kunden der Grundversorgung noch deutlich höhere Gaspreise.
Im Februar lag der Gaspreis der Grundversorger im Bundesmittel noch bei knapp 17 Cent je kWh – und damit 6 Cent bzw. 56 % über den aktuellen Neukundenpreisen. Doch nun haben erste Grundversorger auf den Preissturz der Gaspreise im Großhandel reagiert kündigen ebenfalls Preissenkungen an – um ihre Kunden nicht zu verlieren. So will etwa der Berliner Grundversorger GASAG die Preise ab Mai von aktuell 18,10 Cent je kWh auf 11,8 Cent je kWh um beachtliche 35 % senken.
Möglicherweise sind die Gaspreise bis dahin jedoch noch weiter gefallen, denn im Großhandel kostet Gas die Versorger derzeit nämlich deutlich weniger als 50 Euro je MWh bzw. 5 Cent je kWh. Anfang März waren die Großhandelspreise zeitweise auf 4,2 Cent gefallen – und erst durch den Streik an den Raffinieren und LNG-Terminals in Frankreich, sind die Preise wieder ganz leicht gestiegen.
Nach einem stärkeren Preisanstieg sieht es jedoch nicht aus. Im Gegenteil: auch am Terminmarkt können sich die Versorger aktuell sehr preiswert mit Gas eindecken und so langfristig für billige Preise sorgen. So kostet Gas die deutschen Versorger am Terminmarkt EEX für den April nur 49,8 Euro je MWh, für Mai 50,1 Euro und bis zum nächsten Herbst, wo die Versorgungslage noch mit Risiken behaftet ist, liegt der Preis bei 51,1 Euro je MWh bzw. 5,1 Cent – also weit und breit kein Grund (trotz aller Steuern und Abgaben) von seinem Kunden einen Gaspreis von 17 Cent oder mehr zu verlangen.
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