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Kosten für Gas

Gaspreise fallen unter 4 Cent – Neukunden sind die Gewinner

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am Dienstag, 21.03.2023 - 12:28 (Jetzt kommentieren)

Die Gaspreise fallen im Großhandel unter 4 Cent je kWh. Neukunden profitierten davon. Sie zahlen immer weniger.

Gaspreise.

Neukunden müssen im Bundesmittel aktuell 10,7 Cent je kWh für Gas zahlen, zeigen die Daten des Vergleichsportals Verivox. Auf diesem Niveau lagen die Neukundenpreise zuletzt im Oktober 2021 also vor rund 18 Monaten. Dagegen zahlen die Kunden der Grundversorgung deutlich höhere Gaspreise. Im Februar lag der Gaspreis der Grundversorger laut Verivox noch bei 16,86 Cent je kWh – und damit 6 Cent bzw. 56 % über den aktuellen Neukundenpreisen.

Ein Wechsel des Versorgers lohnt sich also wieder: „Es ist natürlich gerade frustrierend für die Haushalte, die zum Höchststand auch der Erwartung der Gaspreise für das nächste Jahr ihren Vertrag abgeschlossen haben“, sagt Karen Pittel, Leiterin des ifo Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen, gegenüber tagesschau.de.

Möglich wird der scharfe Preisrückgang der Neukundenpreise durch den Absturz der Großhandelspreise für Gas und die fallenden Preise am Terminmarkt. Europas wichtigster Gas-Benchmark-Preis (TTF), wurde diese Woche erstmals seit Juli 2021 wieder unter 40 Euro pro MWh bzw. unter 4 Cent je kWh gehandelt. Und es sieht nicht nach einem erneuten Anstieg aus.

Die Wettervorhersagen deuten weiter auf überdurchschnittliche Temperaturen in ganz Nordwesteuropa hin, weil der Frühling näher rückt und die Heizperiode sich ihrem Ende nähert. Die europäischen Gasspeicher sind zudem zu 56 % gefüllt, weit über dem Durchschnitt für diese Jahreszeit. Darüber hinaus sind die Ankünfte von LNG-Gas höher als für die Jahreszeit üblich, obwohl Streiks zuvor die Energieanlagen in Frankreich gestört haben.

Auch am Terminmarkt können sich die Versorger derzeit sehr preiswert mit Gas eindecken und so langfristig für billige Preise sorgen. So kostete Gas die deutschen Versorger am Terminmarkt EEX für den April nur 39,58 Euro je MWh, für den Mai 40,05 Euro und bis zum nächsten Herbst, wo die Versorgungslage mit höheren Risiken behaftet ist, liegt der Preis bei 41,9 Euro je MWh bzw. 4,2 Cent.

Also weit und breit kein Grund (trotz aller Steuern und Abgaben) von seinem Kunden einen Gaspreis von 17 Cent oder mehr zu verlangen. “Offenbar versuchen Gasversorger in Phasen fallender Preise - wie jetzt - die Phasen teurer Einkäufe auszugleichen“, sagt ifo-Expertin Karen Pittel dazu.

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