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Kosten für Gas

Gaspreise immer billiger für Neukunden – Grundversorgung 50 % teurer

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am Dienstag, 21.02.2023 - 10:02 (Jetzt kommentieren)

Die Gaspreise fallen im Großhandel unter 5 Cent je kWh. Für Neukunden gehen die Gaspreise auf 11,5 Cent zurück. Die Grundversorgung kostet im Februar dagegen knapp 17 Cent – das sind fast 50 % mehr als Neukunden zahlen müssen.

Gaspreise für Neukunden.

Für Neukunden kostet eine Kilowattstunde Gas nach den Daten des Vergleichsportals Verivox zu Beginn dieser Woche im Mittel nur noch 11,5 Cent je kWh. Damit sind die Neukundenpreise im Februar mit den Großhandelspreisen kräftig gefallen. Während dessen bleibt die Grundversorgung teuer und die Schere zwischen Neukundenpreis und Grundversorgung geht (wie beim Strom) immer weiter auseinander.

Seit Januar fielen die Neukundenpreise von 16,1 Cent auf jetzt 11,5 Cent – und damit um knapp 30 %. Gegenüber der Preisspitze letzten Preisspitze von Mitte Dezember (21,3 Cent) haben sich die Gaspreise für Neukunden fast halbiert. Kunden in der Grundversorgung müssen im neuen Jahr im Bundesmittel hingegen deutlich mehr Geld ausgeben, zeigen die Daten des Vergleichsportals Verivox. Danach zahlen die Gaskunden in der Grundversorgung im Bundesmittel im Februar rund 16,86 Cent je kWh. Das sind fast 50 % mehr als die Versorger von den Neukunden verlangen.

Für Neukunden sind die Gaspreise derzeit auch günstiger als im vorigen Jahr – als der bundesweite Durchschnittpreis zu diesem Termin bei 12,4 Cent lag. Vor zwei Jahren musste man allerdings nur 4,6 Cent je kWh zahlen. Grund für den Preisrückgang bei Gas sind die seit Mitte Dezember stark gefallenen Preise im europäischen Großhandel.

Mitte Dezember kostete Gas am wichtigsten europäischen Handelsplatz noch zwischen 145 und 150 Euro je MWh bzw. bei rund 15 Cent je kWh. Danach fielen die Großhandelspreise deutlich und rutschten diese Woche erstmals seit September 2021 wieder unter 5 Cent je kWh. Am heutigen Dienstag notieren die Gaspreise im laufenden Handel bei 4,85 Cent je kWh.

Funktioniert der Gasmarkt für Verbraucher?

Gaspreise Großhandel.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) weist indessen darauf hin, dass Gas-Großhandelspreise noch immer rund viermal höher sind als im langjährigen Mittel vor der dem ersten Anstieg der Energiepreise 2021. „Die ersten Preissenkungen einzelner Gasversorger zeigen, dass der Wettbewerb am Gasmarkt funktioniert und die Energieversorger, sobald es ihre Beschaffungssituation erlaubt, Preissenkungen weitergeben“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

„Tatsache ist aber auch, dass Gasversorger trotz allem noch die hohen Börsenpreise des vergangenen Jahres weitergeben. Die meisten Unternehmen beschaffen Gas langfristig, zum Teil mehrere Jahre im Voraus. Lieferverträge für das laufende Jahr mussten daher schon im vergangenen Jahr zu den sehr hohen Preisen im Großhandel abgeschlossen werden,“ erklärt der BDEW die anhaltend hohen Preise in der Grundversorgung.

Viele Versorger senken ihre Preise in der Grundversorgung deshalb nicht oder erhöhen sie sogar, weil sie sie die hohen Beschaffungskosten an die Kunden weitergeben. Die Gaspreisbremse soll die Haushalte entlasten. Im Jahr 2023 werden 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs bei einem Preis von 12 Cent/kWh gedeckelt. Der Rest wird zum Preis des aktuellen Gastarifs abgerechnet. Der Neukundenpreis liegt mit 11,5 Cent allerdings schon deutlich unter der Preisbremse – die Grundversorgung kostet im Februar mit durchschnittlich 17 Cent erheblich mehr.

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