Martin und sein Bruder Thomas Oing aus Schöppingen, Nordrhein-Westfalen, betreiben gemeinsam mit ihrem Vater einen Ferkel- und Mastbetrieb. Eine 700-kW-Biogasanlage und ein kleines Lohnunternehmen gehört auch ins Portfolio der Familie. „Wir bauen Mais für unsere Schweine an. Es hatte sich angeboten, dass wir das anfallende Maisstroh in unserer eigenen Biogasanlage vergären. 50 bis 70 Prozent können wir von dem Reststoff nach der Ernte bergen und silieren“, sagt Martin Oing. Im Fermenter sorgen zudem Gülle, Pferde- und Bullentretmist sowie Maissilage und Zuckerrüben für eine kontinuierliche Biogasproduktion. Mit der Abwärme ihrer Anlage versorgen die Brüder zwei Gewerbebetriebe, sieben Wohnhäuser und die eigene Ferkelaufzuchtanlage.
Das ist noch nicht alles: Gärreste und Hackschnitzel werden auch noch getrocknet. Ihr bestehendes Schubboden-Ein- bringsystem wäre mit dem veränderten Substratmix der Oing-Brüder komplett überfordert. Die beiden Ferkelzüchter haben deshalb vor drei Jahren in zwei Aufbereitungsaggregate investiert. Ihre Anlage läuft seitdem mit der neuen Substratmischung stabil. Der „MeWa-Querzerspaner“ zerkleinert die Feststoffe und der „PlurryMaxx“ fungiert als Nasszerkleinerer. Damit werden die unterschiedlichen Substrate so aufbereitet, dass die Vergärung im Fermenter problemlos weiterläuft. Die Rührwerke rühren in der gleichen Geschwindigkeit weiter, ohne zu viel Energie zu verbrauchen.
Landwirtschaftliche Reststoffe werden in der Zukunft vermehrt eingesetzt

Ähnlich wie die Oings vor einigen Jahren sind heute viele Betreiber mit der Frage konfrontiert, wie es mit ihrer Anlage weitergehen soll. Klar ist, dass landwirtschaftliche Reststoffe in Zukunft vermehrt in deutschen Biogasanlagen eingesetzt werden.
Das hat mehrere Gründe: Zum einen führen Konflikte wie der Ukraine-Krieg zu weltweiten Versorgungsengpässen bei Getreide und Futtermitteln. Für Landwirte wird es in Zukunft schwieriger, das Vergären von Getreide und Mais zu rechtfertigen, da man auf diesen Feldern auch Lebensmittel anbauen könnte, so das Argument. Zum anderen sind die Preise etwa für Silomais massiv gestiegen. Das bringt viele Biogasanlagen schon heute an die Grenzen ihrer Wirtschaftlichkeit.
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