Eine entsprechende Regelung müsse in der Landesbauordnung verankert werden, forderte die Grünen-Energiepolitikerin Imke Byl in Hannover. „Solaranlagen auf Dächern bieten die Chance, Energie dort zu produzieren, wo sie gebraucht wird.“
Private Hausbauer könnten davon langfristig dank günstigerer Strompreise profitieren. Wer keine eigene Solaranlage wolle, solle seine Dachfläche verpachten. Stadtwerke oder Genossenschaften für Bürgerenergie übernähmen dann die Planung der Anlage.
Solarpflicht soll für private und gewerbliche Neubauten gelten
Die Solarpflicht soll sowohl für private als auch gewerbliche Neubauten gelten. Ausnahmen seien etwa für Gebäude in Großstädten möglich, die komplett im Schatten liegen. Zudem fordern die Grünen, bis 2025 alle geeigneten landeseigenen Dachflächen für Solarthermie oder Photovoltaik zu nutzen. Auf Bundesebene müsse sich das Land dafür einsetzen, die Sonnensteuer auf Photovoltaik-Eigenverbrauch sowie den Deckel für die Förderung des Solarausbaus abzuschaffen.
Photovoltaikanlagen besonders im ländlichen Raum beliebt
Der Ausbau der Solarenergie war in Niedersachsen zuletzt wieder gestiegen, wie Zahlen der Klimaschutz- und Energieagentur (KEAN) zeigen: 2018 wurden rund 208 Megawatt Leistung neu installiert, ein Plus von 72 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zu finden sind die Photovoltaik-Anlagen demnach besonders im ländlichen Raum.
Nach Angaben von Byl könnten in Niedersachsen bereits 28.600 Hektar Dachfläche für Solarenergie genutzt werden. Das entspreche einer möglichen Leistung von 57 Gigawatt. Tatsächlich liegt die bis Ende 2018 installierte Gesamtleistung von Solardächern in ganz Deutschland aber erst bei 45,9 Gigawatt, davon knapp 4 Gigawatt in Niedersachsen. Im bundesweiten Vergleich liegt das Land damit hinter Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen auf Platz vier.
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