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Kann Heizen mit Holz umweltfreundlich sein?

Mit neuen Holzheizungen lässt sich bei korrekter Nutzung umweltfreundlich Heizen.

Mit Holzheizungen lässt sich klimafreundlich heizen. Wie das geht, erklärt Hubert Röder von der TU München Weihenstephan.

am Mittwoch, 01.06.2022 - 05:00

In Deutschland ist fast ein Drittel der Fläche mit Wald bedeckt. Das sind über 90 Mrd. Bäume. Hubert Röder, Professor für nachhaltige Betriebswirtschaft und nachwachsende Rohstoffe an der TU München erklärt, wie man mit dem nachwachsenden Rohstoff klimafreundlich Heizen kann.

Heizen mit Öl verursacht zehn Mal mehr CO2

Heizen mit Holz findet er ideal, um die Reste aus dem Wald zu nutzen und dabei einen Beitrag zum Klimaschutz beizutragen. „Das ist eine prima Energiequelle. Einmal klimaneutral (…) und zusätzlich substituieren wir damit fossile Ressourcen.“ Heizen mit Öl verursacht bis zu 400 g klimaschädliches CO2 pro kWh erzeugter Wärme. Holz hingegen nur ein Zehntel davon, nämlich 20 bis 40 g CO2 pro kWh. Holz hat eine wichtige Eigenschaft, die andere erneuerbare Energiequellen nicht haben. Der nachwachsende Rohstoff hat seinen Vorteil in der Speicherbarkeit. 

Alte Kaminöfen setzten viel Feinstaub frei

Dennoch kann Heizen mit Holz der Umwelt schaden, etwa durch Feinstaub. Problematisch sind vor allem kleine Kaminöfen fürs Wohnzimmer. In Deutschland gibt es davon rund 12 Mio. Stück. Mehr als die Hälfte davon ist veraltet und setzt zu viel Feinstaub frei.

Teilweise sind aber auch moderne Holzöfen nicht ideal und setzen viel Feinstaub frei. Die Hauptursache dafür ist jedoch die falsche Bedienung. Dabei können bis zu 142 mg pro m3 Luft entstehen. Bei richtiger Bedienung hingegen sind es lediglich 22 mg pro m3.

Richtig Heizen durch automatische Lufteinstellung

Ein Lösungsansatz dafür ist, dass sich die Lufteinstellungen automatisch einstellen lassen. Das könnte mit modernen Pelletskaminöfen funktionieren, bei denen die Holzstäbchen automatisch in die Brennkammer fallen. Dabei können die Nutzer nur noch wenig falsch machen. Brennstoffmenge und Luftmenge müssen immer im richtigen Verhältnis zueinander stehen und das schafft der Pelletskaminofen.

Aber auch mit Scheitholz lässt sich der Schafstoffausstoß minimieren. Entscheidend hierbei ist, dass die Luftzufuhr richtig gesteuert wird. Die Primärluft wird zugestellt, weil die Sekundärluft über die Scheibe läuft – damit bringt es mehr Volumen und die Holzscheite brennen langsamer ab. Eine kontrollierte Steuerung ist also sehr wichtig. Das gelingt durch die Zuluftsteuerung moderner Öfen.