Grund für die höheren Heizölpreise ist der Preisanstieg bei Rohöl. Anfang Mai geben die Rohölpreise jedoch wieder nach. Das könnte im Mai wohl auch bei Diesel und Heizöl für Kurskorrekturen sorgen. Analysten gehen jedenfalls davon aus, dass die Kurse Ende April eine gewisse Preisspitze erreichten hatten.
Für die nächsten Wochen und Monaten dürften die Ölpreise eher wieder nach unten driften. Ein Grund ist wohl die wieder steigende US-Schieferölförderung. Gleichzeitig begrenzt die weiter stotternde globale Konjunktur das Preispotenzial nach oben. Dies ist derzeit das größte Abwärtsrisiko für die globalen Ölpreise, glauben Analysten.
Dieselpreise im Monatsvergleich stabil
Die Dieselpreise waren im April im Monatsmittel ähnlich hoch wie im März. Im Verlauf des April waren die Preise zwar zeitweise über 130 Cent je Liter gestiegen, zum Monatsende ging es dann jedoch wieder nach unten.
Im Monatsmittel waren die Verkaufspreise an den deutschen Tankstellen mit durchschnittlich 127 Cent je Liter aber ähnlich hoch wie im März und 1,5 Cent höher als im Februar. Die letzte Preisspitze aus November 2018 von 145,1 Cent wird jedoch um 18,1 Cent unterboten. Anfang Mai geben die Dieselpreise weiter leicht nach. Die Rohölpreise haben sich zum Monatswechsel nämlich ebenfalls wieder von ihren vorausgegangenen Aprilhochs entfernt.
Dieser Kursrückgang dürfte die Einkaufpreise der Mineralölindustrie ebenfalls etwas nach unten drücken. Mit einiger Zeitverzögerung dürfte sich dies in den Preisen für Diesel und anderen Treibstoffen niederschlagen.
Heizöl im April verteuert
Heizöl hatte im April auf den Anstieg der Rohölpreise reagiert und sich verteuert. Dieser Anstieg kam jedoch zum Ende des Monats zum Stillstand. Im Mittel des Monats April kostete leichtes Heizöl in Deutschland 70,1 Cent je Liter. Das sind 2,1 Cent mehr als man im März zahlen musste.
Die letzte Preisspitze vom November 2018 von 84,50 Cent wird hingegen um rund 17 Prozent bzw. 14,40 Cent deutlich unterboten. Wie sich die Heizölpreise im Mai entwickeln, ist zwar noch offen. Der aktuelle Rückgang der Rohölpreise dürfte die Richtung jedoch vorgeben.
Terminmarkt zeigt schwächere Rohölpreise
Die Rohölpreise bewegten sich im April kräftig nach oben. Zum Monatswechsel gaben die Kurse jedoch wieder nach. Für die kommenden Monate erwartet man am Terminmarkt ebenfalls nachgebende Preise. Rohöl der Sorte Brent kostet Anfang Mai noch 71,2 USD je Barrel und damit 2,50 USD weniger als vor einer Woche. US-Leichtöl der Sorte WTI wird aktuell mit 62,7 USD je Barrel gehandelt und damit 3,60 USD günstiger.
Analysten der Rating Agentur Fitch gehen davon aus, dass der Durchschnittspreis der europäischen Rohölsorte Brent in diesem Jahr nur bei etwa 65 US-Dollar liegen wird. In den kommenden Jahren soll der Rohölpreis dann niedriger ausfallen. Für 2020 rechnet man mit einem Durchschnittspreis von 62,50 US-Dollar, 2021 lediglich noch mit 60 US-Dollar und 2022 dann nur noch mit 57,50 US-Dollar.
Als Hauptgrund sieht man die sich weiter abschwächende globale Wirtschaftsentwicklung. Diese wird sich negativ auf das Ölnachfragewachstum auswirken. Die OPEC und Russland werden aber versuchen, die Preise mittelfristig über 60 US-Dollar zu halten. Ob die OPEC im Juni ihre Kürzungen fortsetzen wird, hängt nach Einschätzung der Analysten davon ab, wie viel Öl bis dahin aus Venezuela und Iran kommen wird.