
Diesel kostete am Dienstagmorgen (17.05) an den deutschen Tankstellen im Schnitt 2,11 Euro je Liter, berichtete der Onlinedienst bezinpreis-aktuell.de. Die Preisspanne lag zwischen 2,03 und 2,23 Euro je Liter. Das waren 5 Cent mehr als in der Vorwoche.
Leichtes Heizöl kostete die Verbraucher am Montag im Bundesmittel 133,50 Euro je 100 Liter. Das waren 4,50 Euro weniger als zum Beginn der vorigen Woche. „Zum Start der neuen Woche gab es keine größeren Preisveränderungen bei den Heizölangeboten. Damit bewegen sich die Angebotspreise seit einer Woche seitwärts. Sah es am Samstag noch so aus als würden die Heizölpreise zu Montag merklich zulegen, so trat das nicht ein.“, sagt der Branchendienst Tecson. Allerdings dürften die Heizölpreise den steigenden Rohölpreisen rasch nach oben folgen.
Die Rohölpreise sind im Verlauf der vorigen Woche gestiegen, und bewegten sich am Montagnachmittag deutlich nach oben. Brent-Rohöl notierte im am Montag bei rund 114 USD pro Barrel. Das waren rund 4 USD mehr als vor einer Woche. Das US-Leichtöl WTI Rohöl wurde ebenfalls mit 114 USD gehandelt. Das waren sogar 6,40 USD mehr als vor einer Woche (siehe unten).
Die Erdgaspreise sind im Wochenvergleich (mit der wärmeren Witterung in Europa) nochmals etwas zurückgegangen. Am wichtigsten europäischen Handelsplatz „Trading Natural Gas EU Dutch TTF“, notieren die Preise am Dienstagmorgen bei 90,50 Euro je Mwh und damit 5,50 Euro niedriger als in der vorigen Woche – als die Preise bei 96 Euro je MWh lagen.
Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Treibstoffpreise beeinflusst, ist der Euro-Dollar-Kurs, der zuletzt deutlich von etwa 1,15 USD im Februar auf zuletzt 1,04 USD abgestürzt ist. Damit hat sich der Einkauf von Rohöl am Weltmarkt allein durch den schwachen Euro um etwa 10 % verteuert.
OPEC: Keine ausreichende Ölversorgung für die Welt
Kommentare von den Ölministern aus Saudi-Arabien und aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) auf der OPEC-Konferenz in der vorigen Woche, haben die Ölpreise kräftig nach oben getrieben. Der saudische Ölminister hatte gesagt, „der Welt gehen die Energiekapazitäten auf allen Ebenen aus“, und der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate hatte gesagt, dass die OPEC+ ohne weitere Investitionen in die Energieerzeugung auf der ganzen Welt, nicht in der Lage sein würde, eine ausreichende Öl-Versorgung zu garantieren, wenn sich die Nachfrage von der Covid-Pandemie erholt.
Die OPEC-Rohölproduktion stieg im April um +10.000 Barrel pro Tag (bpd) auf ein 2-Jahres-Hoch von 28,700 Millionen bpd. Von Analysten wurde jedoch erwartet, dass die OPEC die Produktion im April um +274.000 bpd steigern würde. Doch Lieferausfälle aus Libyen und Nigeria verhinderten, dass dieses Niveau erreicht wurde.
Anzeichen dafür, dass die Europäische Union (EU) ihr Sanktionspaket gegen Russland abschwächen können, bremsten den Anstieg der Rohölpreise zunächst etwas ab. Die EU-Länder debattieren offenbar weiter über ein sechstes Sanktionspaket gegen Russland, wobei Diplomaten versuchen, die Einwände Ungarns gegen ein vorgeschlagenes Verbot von russischem Öl zu überwinden.
Dieselpreise und Benzinpreise in den USA auf Rekordstand

Die Ölpreise sind am Montag auch gestiegen, weil Diplomaten und Beamte der Europäischen Kommission trotz der Probleme hinsichtlich des Belieferung Osteuropas sagten, dass es möglich ist, eine Einigung über ein schrittweises Embargo für russisches Öl zu erzielen. Österreich rechne in den kommenden Tagen mit einer Einigung der EU auf die Sanktionen, sagte Außenminister Alexander Schallenberg am Montag. Das würde die Ölpreise natürlich weit nach oben treiben.
Unterdessen kletterten die US-Benzin-Preise am Montag in den USA erneut auf ein neues Allzeithoch, da sinkende Lagerbestände die Versorgungssorgen schürten. Die verringerte globale Raffineriekapazität hat zu knappen Kraftstoffvorräten geführt und die Benzin- und Dieselpreise bereits am Freitag auf ein Rekordhoch getrieben. Der Energieberater Turner, Mason & Co. berichtet, dass die US-Raffineriekapazität sei seit Beginn der Pandemie um 1,0 Millionen bpd oder etwa 5 % der gesamten US-Kapazität gesunken ist. Auch die globale Raffineriekapazität ist um 2,13 Millionen bpd geschrumpft, berichten Analysten.
Die Lieferungen von US-Heizöl und Dieselkraftstoff bleiben äußerst knapp, und die wöchentlichen Daten der US-Energieagentur EIA zeigten, dass die US-Destillatlieferungen in der Woche vom 6. Mai auf ein 17-Jahres-Tief gefallen sind. Dabei hat der Anstieg der Dieselpreise auf ein Rekordhoch auch die Preise für Benzin und andere raffinierte Produkte nach oben getrieben.
Grund für die hohen US-Dieselpreise sind die erschöpften globalen Dieselvorräte. Gleichzeitig meiden viele Länder russische Kraftstofflieferungen und bemühen sich, Dieselvorräte anderswo zu beschaffen. Das scheint aber zunehmend schwerer zu werden.
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