
Die Dieselpreise fallen diese Woche in vielen Regionen bis an die Marke von 1,70 Euro – mancherorts auch darunter. Im Bundesmittel ist die Spannweite der Preise jedoch sehr groß, sowohl zwischen den Bundesländern und Regionen als auch innerhalb der Tageszeiten.
Am gestrigen Mittwoch waren die Preise vielfach bis auf 1,70 Euro je Liter gefallen, vereinzelt auch darunter. Am heutigen Donnerstagvormittag reicht die Spanne von 1,70 Euro je Liter im Südosten und Nordwesten, bis hin zu 1,89 Euro im Südwesten – in Rheinland-Pfalz. Das ist eine riesige Spanne von fast 20 Cent je Liter.
Im Schnitt liegen die Dieselpreise heute Vormittag bei 1,80 Euro je Liter, berichtet das Vergleichsportal Benzinpreis aktuell. Seit Anfang November sind die Dieselpreise damit – je nach Region - zwischen 30 und 40 Cent gefallen. Das Tanken ist damit in den letzten 6 Wochen fast 20 % billiger geworden.
Und die Preise für Gasöl – dem wichtigsten Vorprodukt für Heizöl und Diesel fallen weiter und damit wohl auch die Preise für Heizöl und Diesel. Am Donnerstagmittag kostete Gasöl (Gasoil Low Sulphur) am Terminmarkt noch 807 USD je Tonne. Das sind 85 USD weniger als zum Beginn dieser Woche und 150 USD weniger Anfang Dezember: Ein Absturz der Gasölpreise um 15 %.
Die europäische Öl-Sorte Brent wird am Donnerstagmittag (MEZ) im laufenden Handel mit 77,61 USD je Barrel notiert und damit 5,17 USD billiger als zum Beginn der Woche – und 9,50 USD je Barrel billiger als Anfang Dezember. Damit sind die Rohölpreise auf den tiefsten Stand seit Januar gefallen, also vor Ausbruch des Ukraine-Krieges.
Benzinpreisdeckel in Ungarn ging nach hinten los

In Ungarn musste die Regierung den dort seit über einem Jahr geltenden Bezinpreisdeckel wegen massiven Versorgungsproblemen wieder aufheben. Eine entsprechende Verordnung von Ministerpräsident Viktor Orban erschien am Dienstagabend.
Seit dem 1. November vorigen Jahres mussten die Autofahrer in Ungarn nur 480 Forint bzw. rund 1,17 Euro für einen Liter Super bleifrei oder einen Liter Diesel bezahlen. Das führte zuletzt zu erheblichen Engpässen in der Versorgung mit Diesel und Benzin.
Hintergrund war offenbar, dass die großen Mineralölfirmen nicht ausreichend Treibstoff zu einem Preis nach Ungarn geliefert haben, der weit unter dem Marktpreis in anderen Ländern lag. An den Tankstellen bildeten sich lange Warteschlangen und der Treibstoff wurde knapp.
Offenbar befürchtete die ungarische Regierung einen Zusammenbruch der Treibstoffversorgung. Deshalb wurde die der Kreis der Anspruchsberechtigten zuvor bereits eingeschränkt. Seit Mai durften zunächst nur noch in Ungarn zugelassene Fahrzeuge den billigen Sprit tanken. Seit Juli kamen dann nur noch Privatpersonen in den Genuss der gedeckelten Preise.
Nun müssen die Ungarn wieder die Marktpreise zahlen – die zwar ebenfalls deutlich gefallen sind, aber um einiges höher liegen dürften als die 1,17 Euro.
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