
Die Dieselpreise fallen immer weiter. Am Dienstag (21.02) kostete Diesel im Bundesmittel 1,72 Euro je Liter (Tagesdurchschnitt), zeigen die Daten des Branchendienstes benzinpreis-aktuell. Das ist der niedrigste Dieselpreis seit etwa einem Jahr, als der Liter Diesel die Verbraucher ebenfalls etwas mehr als 1,70 Euro kostete. Die Preise variieren zwar von Region zu Region noch relativ stark. Die Preisunterschiede sind jedoch geringer geworden.
Im Februar sind die Preise um rund 10 Cent zurückgegangen. Und der Druck auf die Preise für Diesel und Heizöl setzt sich weiter fort. Der Grund: Die Rohölpreise sind ebenso wie die Gasölpreise zuletzt weiter gefallen. Analysten sagen die Ölpreise fallen weiter, weil erwartet wird, dass die US-Notenbank heute Abend die Zinssätze weiter anheben wird, was die Besorgnis über ein geringeres Wirtschaftswachstum und eine geringere Nachfrage nach Treibstoff schürt.
Ein Fass Rohöl der Sorte Brent kostete heute im laufenden Handel noch 81,85 US-Dollar und damit 1,20 USD weniger als gestern und 5,50 Euro weniger als vorige Woche. Die Gasölpreise geben ebenfalls nach und notieren im laufenden Handel am Mittwoch unter 800 USD je Tonne – das sind rund 200 USD weniger als das wichtigste Vorprodukt für Diesel und Heizöl noch Mitte Januar gekostet hat. Und die Preiserwartung für die kommenden Monate zeigt weiter steil nach unten.
Hohe Lagerbestände, steigende Zinsen - Black Box China
Steigende US-Zinsen verteuern tendenziell den Dollar und machen Öl für Inhaber anderer Währungen teurer und verringern damit die Nachfrage. Eine Analystenumfrage von Reuters zeigte zudem einen weiteren Anstieg der US-Rohöllagerbestände, was auf anhaltende Absatzprobleme hinweist bzw. auf eine schwache Nachfrage. Die gleichzeitige Erwartung eines knapper werdenden globalen Rohöl-Angebots und einer steigenden Nachfrage aus China, bremsen jedoch die den Preisrückgang, sagen Analysten.
Eine in diesem Monat angekündigte Kürzung der russischen Ölförderung um 500.000 Barrel pro Tag wird vorerst nur für den März gelten, sagte der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Novak am Dienstag. „Wir werden beobachten, wie sich die Marktsituation entwickelt, und Entscheidungen werden daraus abgeleitet. Jetzt fällt die Entscheidung für März“, teilte er der Nachrichtenagentur TASS mit.
Russlands Entscheidung, die Ölförderung zu kürzen, wurde nur wenige Tage nach Ankündigung der Ölfördergruppe OPEC+ bekannt gegeben, die seine im letzten Jahr vereinbarten Förderkürzungen beibehalten will. Analysten erwarten jedoch, dass Chinas Ölimporte im Jahr 2023 (nach Corona) ein Rekordhoch erreichen könnten, um die steigende Nachfrage nach Transportkraftstoff zu decken und auch neue Raffinerien in Betrieb zu nehmen.
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