Jedes Jahr fallen in Deutschland rund 30 Millionen Tonnen (t) Stroh an. Laut Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen könnte ein Fünftel der Strohmenge, sprich gut neun Millionen t zur Energiegewinnung verbrannt werden. Dadurch ließen sich etwa 3,5 Mio. t Heizöl pro Jahr durch Stroh ersetzen. 2,5 Kilogramm Stroh haben den gleichen Heizwert wie ein Liter Heizöl. Neben seinem Heizwert von 4 kWh pro Kilogramm spreche für Stroh auch die Tatsache, dass es als Koppelprodukt der Getreideproduktion anfällt, also keine zusätzlichen Flächen für die Produktion benötigt würden.
Nachteile der Strohverbrennung:
Wegen seiner problematischen Eigenschaften werde es Stroh aber schwer haben, sich gegen andere Biobrennstoffe, allen voran Holz, durchzusetzen:
- Feinstaub- und Aschegehalte bei Stroh sind zehnmal so hoch wie bei Holz
- Die Asche des Strohs neigt bei Temperaturen von unter 1.000 Grad zum Verschlacken
- Die Schlacke schmilzt und bildet beim Erkalten harte Brocken, die sich mit den Bauteilen der Heizanlage verbinden können
- Ein "Zuwachsen" des Kessels ist möglich
- Stroh besitzt hohe Gehalte an Kalium und Chlor, die Säuren bilden und
- Metallteile der Feuerung angreifen können (Korrosion)
Strohverbrennung nur bei großen Anlagen wirtschaftlich
Diese Nachteile können durch teure Filtersysteme und widerstandsfähige Werkstoffe in Brenner und Schornstein ausgeglichen werden. Das ist allerdings so teuer, dass kleine Kessel bis zu 100 kW nicht wirtschaftlich mit Strohballen befeuert werden können. So bleibt die energetische Nutzung der Reste aus der Getreideernte zunächst großen Anlagen vorbehalten. In Niedersachsen gibt es bisher vorwiegend Anlagen über 200 kW, die größere Objekte mit Strohballen beheizen. Kleinere Feuerungen werden nur vereinzelt und dann mit Strohpellets betrieben.
Die LKW Niedersachsen bietet seit Neuestem einen Strohpreis-Rechner zum schnellen Bestimmen des Strohpreises. Lesen Sie mehr dazu hier ...
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.