
Heizöl kostet am Dienstagnachmittag (02.05) nach den Erhebungen des Heizölportals esyoil im Bundesmittel nur noch 89,30 Euro je 100 Liter, nachdem der Handel heute zunächst bei 90,30 Euro je 100 Liter gestartet war. Am Wochenende waren die Heizölpreise im Bundesmittel bereits einmal unter 90 Euro gefallen – zum Beginn der ersten Maiwoche hatten die Heizölhändler ihre Preisforderungen zunächst jedoch wieder leicht angehoben. Am Nachmittag fielen die Heizölpreise mit den abstürzenden Ölpreise jedoch wieder deutlich unter 90 Euro. Damit bewegen sich die Heizölpreise auf einem ähnlich niedrigen Niveau wie zuletzt im Januar vorigen Jahres – also vor Beginn des Ukrainekrieges.
In vielen Regionen liegen die Heizölpreise jetzt wieder unter 90 Euro je 100 Liter. Etwa in Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Hessen, Rheinland-Pfalz. Dort kostet Heizöl am Dienstagnachmittag nur noch zwischen 85 und 87 Euro je 100 Liter. Viele Heizölkunden nutzen diese niedrigen Preise zum Nachkauf, berichten Händler. „Als Folge des niedrigen Preislevels war bereits die zweite Aprilhälfte von starker Bestellaktivität der Verbraucher gekennzeichnet“, sagen die Analysten von Tecson. Die Lieferzeiten liegen kurz vor dem Ende der Heizperiode bei 3 bis 4 Wochen.
Den Verbrauchern empfehlen die Tecosn-Experten, „das aktuell erreichte attraktive Preisniveau für den eigenen Vorratskauf nicht zu verpassen.“ Allerdings sind jähe Wendungen und weitere Preisrückgänge weiterhin möglich, wie die Marktentwicklung am heutigen Dienstag einderucksvoll gezeigt hat. Kurzfristig hängt das vor allem von der Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) ab, die am Dienstag und Mittwoch tagt.
Analysten erwarten, dass die Fed die Zinsen voraussichtlich um weitere 25 Basispunkte erhöht. Und die EZB dürfte kurz darauf noch etwas stärker an der Zinsschraube drehen. Grundsätzlich werden sich Zinserhöhungen auf den Ölpreis auswirken, weil sie nach Einschätzung von Analysten das Wirtschaftswachstum verlangsamen und die Energienachfrage dämpfen.
Ölpreise fallen um 4 Prozent

Brent-Rohöl wurde am Dienstagnachmittag(16:45) nur noch mit 76,34 USD pro Barrel gehandelt, ein sattes Minus von 2,97 USD!! zum Vortag. Das US-Leichtöl West Texas Intermediate (WTI) notiert im laufenden Handel bei 72,56 USD pro Barrel und damit 3,10 USD!! niedriger als am Vortag. Das ist ein Absturz der Ölpreise um rund 4 %. Damit fielen die Ölpreise am Dienstag auf den niedrigsten Stand seit Ende März - ausglöst durch schwache Wirtschaftsdaten aus China und der Erwartung von weiteren Zinserhöhungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank (EZB) in dieser Woche, sagen Analysten.
Mittelfristig dürften die Ölpreise im Laufe des Jahres jedoch wieder in Richtung 90 USD pro Barrel steigen, da die Produktionskürzungen der OPEC+ und die steigende Nachfrage in China einen sich verschlechternden wirtschaftlichen Hintergrund im Westen überlagern, wie eine Umfrage von Reuters am Freitag ergab.
Die Umfrage unter 40 Ökonomen und Analysten durch die Nachrichtenagentur Reuters kommt zu dem Ergebnis, dass Rohöl der Sorte Brent im Jahr 2023 durchschnittlich 87,12 USD pro Barrel kosten könnte, gegenüber der Schätzung von 86,49 USD im März und dem aktuellen Niveau von etwa 76 USD. Die Preise für Brent lagen in diesem Jahr bisher im Durchschnitt bei rund 82 USD pro Barrel.
Die Hauptfaktoren, die die Preise in diesem Jahr antreiben, werden die Kürzungen der OPEC-Produktion, der vergleichsweise begrenzte Angebotszuwachs der US-Produzenten und die Nachfrageentwicklung in China sein, sagen Analysten.
Eine Rückkehr über 100 Dollar pro Barrel halten die meisten Analysten jedoch für sehr unwahrscheinlich, aufgrund wirtschaftlicher Probleme und Rezessionsängsten in den Vereinigten Staaten und Europa. Anfang April, als OPEC+ und ihre Verbündeten, darunter Russland, den Markt mit der Ankündigung weiterer Kürzungen der Ölförderung um rund 1,16 Millionen Barrel pro Tag (bpd) schockte hatte das zunächst für einen steilen Anstieg der Ölpreise gesorgt, der mittlerweile aber wieder komplett „einkassiert“ wurde.
Es wird außerdem erwartet, dass auch die Sanktionen gegen russisches Öl das Angebot knapp hält, was ebenfalls zum Preisanstieg beiträgt. Gleichzeitig gehen die meisten Analysten davon aus, dass Chinas wirtschaftliche Erholung die Nachfrage nach Öl und Treibstoff in diesem Jahr ankurbeln wird.
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