
Am Donnerstagmorgen (31.08.) kostete Heizöl nach den Erhebungen des Heizölportals esyoil im Bundesmittel knapp 105 Euro je 100 Liter. Das sind 1,50 Euro weniger als am Vortag und 3 Euro je 100 Liter weniger als vorige Woche. Gleichwohl empfinden viele Kunden dieses Niveau im Vergleich zu den Heizölpreisen von Juni, als die Käufer zeitweise nur 88 Euro je 100 Liter zahlen musste, weiterhin als sehr hoch.
Heizölhändler berichten jedoch, dass die Bestellmengen jetzt deutlich über den Vorwochen liegen. Neben den rückläufigen Heizölpreisen, sind wohl auch die zuletzt deutlich niedrigeren Temperaturen und das Ende der Ferienzeit für den Bestellboom verantwortlich.
Hinzu kommt: Gasöl, das Vorprodukt der Raffinerien für Heizöl und Diesel, ist seit Ende voriger Woche ebenfalls um rund 60 USD billiger geworden. Die Heizölspezialisten von esyoil sagen, dass die Kaufbereitschaft gemessen an der Zahl der Preisanfragen, sich wieder auf einer hohen Stufe befindet.
Allerdings setzten etwa 70 Prozent der esyoilkunden in weiterhin auf weiter fallende Heizölpreise. Doch Vorsicht: Die kurzfristigen Preisrisiken sind im Moment eher gestiegen. „Der Start der Hurrikan-Saison in den USA, global niedrige Lagerbestände und ein mögliches Ende der Zinsanhebungen sind nur einige der Faktoren, die einen plötzlichen Anstieg der Ölpreise auslösen könnten.
Wer demnächst ordern muss, sollte daher am Ball bleiben und den Markt beobachten,“ schätzen Heizöl-Experten die weitere Entwicklung ein.
Analysten: Kaufaktivität nimmt deutlich zu

Auch die Heizölspezialisten von Tecson berichten über nachgebende Heizölpreise: Den Abwärtsvorgaben der Gasölkontrakte folgend konnten die Heizölhändler am Donnerstag Preisabschläge im Bereich von 1 bis 3 Euro je 100 Liter an die Verbraucher weitergeben.
Weiter heißt es: „Die Bestellaktivität der Verbraucher zieht aktuell an, wobei es auch am Freitag noch weitere Preisabschläge geben könnte. Für das vierte Quartal erwartet der Heizölhandel dann eine gesteigerte Kaufaktivität“, sagen die Experten.
Die neue Heizperiode beginnt spätestens Anfang Oktober. „Es ist aber ratsam, schon mal festzustellen, wie weit man mit seinem Restbestand im Heizöltank noch hinreichen wird“, raten die Tecson-Experten. Sie gehen davon aus, dass sich am Rohölmarkt in der 2. Jahreshälfte in in der Marktbalance eine merkliche Unterversorgung einstellen könnte.
Die aktuellen Analystenschätzungen erwarten wegen der spürbaren Angebotsdrosselungen der OPEC und Russlands jedenfalls ein deutliches Angebotsdefizit. Das dürfte auch wirksam werden, wenn sich Konjunktur und Nachfrage beim größten Ölverbraucher China schwächer entwickeln.
Die Ölbörsen starten am Donnerstagmorgen mit nur geringen Veränderungen gegenüber gestern. Brent-Rohöl kostet im Moment 84,26 US-Dollar je Barrel und damit 0,223 USD mehr als am Mittwoch. Die Gasölpreise für den September notieren bei 903,50 Dollar je Tonne und damit 8,50 USD höher als am Vortag. Vorige Woche kostete Gasöl allerdings knapp 960 USD je Tonne.
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