
Die Heizölpreise fallen auf neue Tiefstände, nachdem die Rohölpreise am Mittwoch den größten Tagesverlust seit sieben Wochen verzeichnet hatten. Am Donnerstagmorgen meldet das Heizölportal esyoil einen gemittelten Preis von 100,17 Euro je 100 Liter und das Portal Heizöl24 errechnete einen Durchschnittspreis von 99,87 Euro je 100 Liter und damit erstmals seit einem Jahr einen Durchschnittspreis von weniger als 100 Euro je 100 Liter. Gegenüber Mittwoch sind die Preise damit etwa 1,0 Euro niedriger – im Vergleich zum Montag, kann man Heizöl heute (je nach Region) bis zu 3,0 Euro billiger einkaufen.
„Die Bestellneigung der Verbraucher scheint nach einer ausgesprochen ruhigen Woche wieder anzuziehen. Die attraktiven Preise empfehlen sich für den Vorratskauf, obgleich weitere Abschläge gut denkbar sind“, sagen die Marktbeobachter von Tecson.
Ein Grund für den Preisrückgang: Die US-Rohöl- und Kraftstoffvorräte stiegen vorige Woche offensichtlich um 9,9 Millionen Barrel. Eine Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters hatte einen Anstieg der Rohölvorräte um 2,1 Millionen Barrel prognostiziert. Reuter berichtet außerdem, dass auf der letzten Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch deutlich wurde, dass man dort weiterhin der Meinung ist, dass die Risiken einer hohen Inflation ein Schlüsselfaktor für Geldpolitik bleiben und weitere Zinserhöhungen rechtfertigen, bis sie unter Kontrolle gebracht werden.
Allerdings könnten die Zinsschritte kleiner sein als bisher. Steigende US-Zinsen verteuern tendenziell den Dollar und machen Öl für Inhaber anderer Währungen teurer und verringern damit die Nachfrage. Der hohen Inflation, den steigenden Zinsen und den anhaltenden Rezessionssorgen steht eine Erholung der Ölnachfrage Chinas gegenüber, mit dem Potenzial, das Angebot bei Rohöl längerfristig zu verknappen, sagen Analysten.
Noch 10 % Abwärtspotential bei Heizölpreisen

„Bei der Relation der Verbraucherpreise (Heizöl, Diesel, Benzin) zu den Rohölpreisen besteht für erstgenannte immer noch Abwärtspotential, und zwar für Heizöl im Bereich von minus 10 Prozent“ sagen die Analysten von Tecson.
In fünf Bundesländern liegen die Heizölpreise am Donnerstag unter der Marke von 100 Euro je 100 Liter. In den übrigen Bundesländern liegen die Preise nur noch ganz leicht darüber. Die Kaufaktivität hat mit den fallenden Preisen wieder zugenommen, berichten die großen Heizölportale und Händler – viele Kunden erwarten dennoch einen weiteren Preisrückgang. Je nach Bundesland sind die Heizölpreise gegenüber dem Montag zwischen 0,1 und 2,8 Euro gefallen.
Weniger als 100 Euro je 100 Liter kostet das Heizöl heute in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Brandenburg und Hamburg. Etliche Bundesländer liegen nur ganz knapp über der 100-Euro-Marke. Die regionalen Preisunterschiede sind im weiterhin sehr gering. Zwischen dem teuersten (Niedersachen) und dem billigsten Bundesland (Nordrhein-Westfalen) liegen heute nur noch 5 Euro je 100 Liter Differenz. Bei einem Einkauf von 3000 Litern Heizöl, macht das noch einen Preisunterschied von 150 Euro.
Am billigsten ist Heizöl in Nordrhein-Westfalen und in Rhienland-Pfalz. In Niedersachsen, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern kostet Heizöl heute am meisten. Am Donnerstagmorgen (23.02) lagen die Heizölpreise in Nordrhein-Westfalen nach den Erhebungen des Branchendienstes esyoil bei 97,7 Euro je 100 Liter und damit 0,2 Euro niedriger als am Montag. In Schleswig-Holstein müssen die Verbraucher heute 99,5 Euro zahlen und damit eben so viel wie am Montag.
Am teuersten war Heizöl heute in Niedersachsen mit 102,9 Euro – das waren 1,1 Euro weniger als am Montag. In Bayern lagen die Preisforderungen bei 102,8 Euro je 100 Liter und damit 1,0 Euro niedriger und in Mecklenburg-Vorpommern lag der Abschlag bei 2,8 Euro und der Preis bei 102,1 Euro je 100 Liter.
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