
Das hatte der Markt so nicht erwartet. Daraufhin legten die Rohölpreise kräftig zu und auch Heizöl verteuerte sich deutlich. Händler berichteten in der Folge über eine spürbare Zunahme der Kaufaktivität der Heizölkunden am Montag. Am Dienstag hat der Markt jedoch schon wieder gedreht und die Ölpreise geben im vorbörslichen Handel wieder nach. Die Heizölpreise folgen.
Insgesamt deuten die Pläne der OPEC jedoch auf eine weitere deutliche Verknappung der globalen Ölversorgung im zweiten Halbjahr hin, so dass sich Heizölkunden bei ihrer Einkaufsstrategie für den nächsten Winter möglicherweise auf eine knappere Marktversorgung und höhere Heizölpreise einstellen müssen.
Am Dienstagmorgen (06.06) kostete Heizöl nach den Erhebungen des Heizölportals esyoil im Bundesmittel 90,21 Euro je 100 Liter. Das sind wieder knapp 0,5 Euro weniger als am Montag jedoch 3 Euro mehr als vorige Woche. Zum ersten Mal seit Ende April kostet Heizöl zudem in den meisten Bundesländern wieder mehr als 90 Euro je 100 Liter.
Heizölkunden haben am Montag zudem in größerem Umfang nachgekauft, berichten Händler. Am Dienstag lässt die Kaufaktivität jedoch wieder spürbar nach. Sowohl Heizölhändler als auch Heizölkunden beobachten die weitere Entwicklung der Rohölpreise. Und diese geben nach dem gestrigen kräftigen Anstieg am Dienstag erneut nach. Das sorgt auch bei Heizöl für weitere Preisrücknahmen durch die Händler.
Brent-Rohöl wird am Dienstagmorgen mit 75,36 USD pro Barrel gehandelt. Das ist zwar ein deutliches Minus von 1,35 USD zum Montag – jedoch immer noch ein Plus von knapp 3 USD zum vorigen Dienstag.
Angebot schrumpft und Nachfrage steigt

Die OPEC+-Allianz hatte am Sonntag mitgeteilt, sich auf ein niedrigeres Produktionsziel für 2024 zu konzentrieren. Dazu gehört neben der Verlängerung der bereits bestehenden Lieferkürzungen um ein weiteres Jahr, das Vorhaben die Gesamtproduktionsziele ab Januar 2024 um weitere 1,4 Millionen bpd gegenüber den aktuellen Zielen auf insgesamt 40,46 Millionen bpd zu senken.
Unter Berücksichtigung zusätzlicher freiwilliger Produktionskürzungen, die die neun teilnehmenden Länder bis Ende 2024 verlängerten, ergibt sich ein noch niedrigeres Ziel von 38,81 Mio. bpd.
Saudi-Arabien, der größte Exporteur der Welt, hatte angekündigt, dass seine Produktion im Juli um 1 Million Barrel pro Tag (bpd) auf 9 Millionen bpd sinken werde. Analysten von Goldman Sachs sagten, die Vereinbarungen könnte die Brent-Preise bis Dezember 2023 um 1 bis 6 US-Dollar pro Barrel ansteigen lassen. Außerdem wurden auch die Ziele für Russland, Nigeria und Angola gesenkt, um sie an die sinkenden Produktionsmengen anzupassen.
„Die Ölpreise befinden sich immer noch in einem Bärenmarkt, und wir können sehen, dass einige fortgeschrittene Volkswirtschaften, in eine Rezession zu geraten, wie etwa Deutschland“, sagte ein Analyst gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die Marktteilnehmer sind zudem unsicher, ob die US-Notenbank die Zinsen im Juni anheben oder beibehalten wird.
Höhere Zinssätze könnten die Energienachfrage dämpfen, obwohl die meisten Analysten derzeit davon ausgehen, dass der Verbrauch weiter zunehmen wird. Es wird erwartet, dass die Nachfrage die Preise wieder antreiben wird, da sich die USA nicht in einer Rezession befinden, heißt es weiter.
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