
Die Ölpreise fallen am Montag auf den niedrigsten Stand seit 16 Monaten. Grund sind die Sorgen an den globalen Finanzmärkten, dass Risiken im globalen Bankensektor eine Rezession verursachen könnten. Das würde unter anderem auch zu einem Rückgang der Treibstoffnachfrage und damit des Ölverbrauchs führen. Die Preise für Brent-Rohöl fallen im laufenden Handel am Montagmittag um 2,08 USD oder 2,9 % auf 70,89 USD je Barrel. Das ist der niedrigste Preis seit Dezember 2021.
Heizöl kostet im am Montagmittag nach den Erhebungen des Heizölportals esyoil im Bundesmittel 97,31 Euro je 100 Liter – und die Preise fallen weiter. In einigen Bundesländern liegen die Heizölpreise heute nur noch knapp über 93 Euro je 100 Liter.
Der Einbruch des Ölpreises kommt trotz des historischen Deals, bei dem UBS, die größte Bank der Schweiz, den zweitgrößten Kreditgeber des Landes, Credit Suisse, kaufen wird, um die Ausbreitung einer Bankenkrise zu stoppen. Nach der Ankündigung verpflichteten sich die US-Notenbank, die Europäische Zentralbank und anderer wichtiger Zentralbanken, die Marktliquidität zu verbessern und andere Banken zu unterstützen.
Nach einer Umfrage von Reuters erwarten Ökonomen, dass die US-Notenbank die Zinsen am Mittwoch (22.03) trotz der Turbulenzen im Bankensektor um 25 Basispunkte anheben wird. Doch die Stimmen werden lauter, die sagen die Fed solle die Straffung der Geldpolitik vorerst zu unterbrechen, aber bereit zu sein, die Zinsen später wieder anzuheben, berichtet Reuters.
Eine Verlangsamung der Zinserhöhungen dürfte den Dollar schwächen und damit Rohstoffe wie Rohöl für Käufer erschwinglicher machen. Die Analysten der Großbank Goldman Sachs senkten ihre Preis-Prognosen für Brent-Rohöl, nachdem die Preise aufgrund der Rezessionsängsten zuletzt regelrecht abgestürzt waren. Goldman Sachs erwartet nun, dass Brent in den nächsten 12 Monaten durchschnittlich 94 USD pro Barrel und in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 etwa 97 USD pro Barrel kosten wird, verglichen mit zuvor 100 USD.
Ein weiterer bärischer Faktor für Rohöl war auch der monatliche Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) vom vorigen Mittwoch, wonach das weltweite Rohölangebot die Nachfrage in der ersten Hälfte dieses Jahres „bequem“ übersteigen würde. Die IEA geht davon aus, dass die globalen Ölvorräte im Januar um 52,9 Millionen Barrel auf 7,8 Milliarden Barrel gestiegen sind, der höchste Wert seit 18 Monaten.
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