
Die Heizölspezialisten von Tecson berichten: „Die Heizölpreise in Deutschland laufen stetig weiter nach oben. Auch am Freitag gab es noch mal ein Teuerungsschub, entsprechend der ‚bullischen‘ Vorgaben der Ölnotierungen“.
Die Ölpreise stiegen am Freitag, da die besser als erwarteten chinesischen Wirtschaftsdaten und Berichte über einen Rekordölverbrauch die Annahme bestärkten, dass die Nachfrage im zweitgrößten Rohölverbraucher der Welt weiter steigen wird.
Brent-Rohöl-Futures stiegen am Donnerstag um 1,8 USD bzw. 2 % auf 93,70 US-Dollar und legen am Freitag im laufenden Handel um weitere 0,51 USD auf 94,21 USD zu. Damit stiegen die Brent-Preise im Vergleich zum Monatsbeginn um mehr als 10 USD bzw. 12 %.
Die Preise für Gasöl haben mittlerweile die Marke von 1000 USD je Tonne übersprungen und notieren für den Oktober bei 1014 USD und damit 15 % teurer als zum Monatswechsel.
Nicht zu lange warten

Die neue Heizperiode 2023/24 beginnt Anfang Oktober. „Das immer teurere Heizöl lässt die viele typischen „Heizöl-Sommerbesteller“ mit dem Einkauf zögern und abwarten“, sagen die Analysten von Tecson.
Allerdings sind die Preisvorzeichen für den Herbst leider auch nicht besser. Weitere steigende Heizölpreise sind ist als Warterisiko unbedingt einzukalkulieren, sagen die Experten. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch.
Die Heizölpreise steigen jedenfalls immer weiter: Am Freitagmorgen (15.09.) kostete Heizöl nach den Erhebungen des Heizölportals esyoil im Bundesmittel reichlich 115,30 Euro je 100 Liter. Das sind fast 10 Euro mehr als zum Beginn des Monats und zugleich der höchste Heizölpreis seit Ende Januar – also seit rund 8 Monaten.
Solange die globale Warenverfügbarkeit knapp bleibt, bleiben die Weltmarktpreise hoch und diktieren auch das hiesige Heizölpreisniveau, sagen Analysten.
Wenig Aussicht auf fallende Heizölpreise
Für Kunden mit kurzfristigem Heizölbedarf für die kommende Heizperiode gibt derzeit wenig Optionen. Allerdings sind die Lieferfristen noch relativ kurz, sodass man noch etwas Zeit hat auf einen möglichen Preiserückgang zu warten. „Mehr als ein paar Cent Ersparnis pro Liter erscheinen jedoch vorerst unrealistisch“, sagen die Experten von Heizöl24.
Je nach persönlicher Markteinschätzung kann es deshalb eine Option sein, zunächst nur eine Teilmenge zu bestellen und auf günstigere Einkaufskonditionen im Verlauf der Heizperiode zu waren.
Das die Preise aber wirklich fallen ist keineswegs sicher. Derzeit sieht es eher nach dem Gegenteil aus. Zudem spielt die inländische Marktversorgung derzeit nur eine untergeordnete Rolle bei der Preisbildung. Vielmehr ist die Preisbildung bei Heizöl vor allem von globalen Faktoren abhängig.
Teuerung dürfte weitergehen – China als Treiber
Mit dem Beginn der Heizsaison erwarten einige Analysten für die nächsten Monate immer neue Höchstwerte bei Heizöl und dem Vorprodukte Gasöl. Auch die steigenden Gaspreise sorgen indirekt für steigende Preise bei Gasöl.
Der Grund: Öl wird in einigen Ländern auch als Ersatz für Gas genutzt. Wichtig bleibt zudem die weitere Entwicklung in China: Die Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze wuchsen im August schneller als erwartet, was darauf hindeutet, dass sich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach einem monatelangen Stillstand zu stabilisieren beginnt.
Aktuelle Daten aus China zeigen, dass die Ölraffinerieverarbeitung im August auf einen Rekordwert von 64,69 Millionen Tonnen gestiegen ist, was einem Anstieg von 19,6 % gegenüber dem Vorjahr und 15,23 Millionen Barrel pro Tag (bpd) entspricht.
Die Rekordraffinierungsraten in China werden erreicht, weil Produktionskürzungen durch die großen Produzenten Russland und Saudi-Arabien die Sorgen um die Versorgung verstärken, berichtet Reuters. Die Versorgungssorgen haben sowohl Brent als auch WTI auf den höchsten Stand seit November getrieben.
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