
Am Mittwochmorgen (16.08.) kostete Heizöl nach den Erhebungen des Heizölportals esyoil im Bundesmittel 104 Euro je 100 Liter. Das sind zwar 3,50 Euro weniger jedoch 15 Euro je 100 Liter mehr als Mitte Juli. Die Analysten von Tecson beschreiben die Situation folgendermaßen: „Die Heizölpreise sind in den letzten Tagen zwar etwas zurückgekommen, erscheinen aber weiterhin unattraktiv hoch“.
Am meisten Geld müssen die Kunden heute mit gut fast 108 Euro je 100 Liter in Niedersachsen ausgeben. In 6 Bundesländern kostet Heizöl heute mehr als 105 Euro je 100 Liter. Die Heizölspezialisten von Tecson glauben zudem, dass der Aufwärtstrend an den Ölbörsen tatsächlich auf der Kippe steht. Grund sind die anhalten schwachen Wirtschaftsdaten aus China – und auch aus Europa.
„Darauf kann man spekulieren", sagen die Marktbeobachter. Fakt ist jedenfalls, dass die Kaufaktivität der Heizölkunden angesichts der noch immer sehr hohen Preise aus¬ge¬spro¬chen niedrig ist. Die nächste Heizperiode beginnt zudem erst im Oktober und bis dahin ist noch etwas Zeit.
Nach Einschätzung der Analysten besteht durchaus weiteres Abwärtspotenzial, weshalb der Kunden ihre Heizöl-Vorratsbestellung durchaus noch zurückstellen sollten. Das hängt jedoch auch davon ab, wieviel Restbestand man in seinem Heizöltank noch hat und wie lange der reichen würde.
Ölpreise fallen wegen Chinas Wirtschaftskrise

Die Ölpreise fielen am Dienstag um mehr als 1 %, was auf die schleppende chinesische Wirtschaftsdaten und Befürchtungen zurückzuführen war, dass Pekings unerwartete Senkung der Leitzinsen nicht stark genug war, um die stotternde Erholung des Landes nach der Pandemie wiederzubeleben. Brent-Rohöl-Futures fielen 1,5 % und schlossen bei 84,89 USD pro Barrel, während US-Rohöl West Texas Intermediate (WTI) um 1,8 % auf 80,99 USD absackte.
Lieferkürzungen durch Saudi-Arabien und Russland haben in den letzten sieben Wochen zu einer Preisrallye geführt. Belastend auf die Stimmung wirken auch Chinas schwache Industrieproduktions- und Einzelhandelsumsätze, so dass sich das Wachstum der Wirtschaft im vorigen Monat weiter verlangsamte. Das hat die chinesischen Behörden dazu veranlasst, die Leitzinsen (gegen den globalen Trend) zu senken, um die Wirtschaftstätigkeit anzukurbeln.
Die chinesische Zentralbank senkte die Zinssätze, nachdem bekannt wurde, dass der Druck vor allem aus dem Immobiliensektor zunimmt. Analysten sagen jedoch, dass die Senkung zu gering war, um einen nennenswerten Unterschied zu machen. Es bestehen Bedenken, dass China ohne weitere fiskalische Anreize Schwierigkeiten haben könnte, sein Wachstumsziel von etwa 5 % für das Jahr zu erreichen.
Barclays senkte seine Prognose für Chinas Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2023 auf 4,5 % und verwies auf eine schneller als erwartete Verschlechterung des Immobilienmarktes, berichtet Reuters.
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