
Am Montagmorgen (04.09.) kostete Heizöl nach den Erhebungen des Heizölportals esyoil im Bundesmittel reichlich 107 Euro je 100 Liter. Das sind rund 1,50 Euro mehr als am Ende der vorigen Woche und zugleich beinahe wieder so viel, wie zur letzten Preisspitze am 28. August.
Und es sieht derzeit nicht danach aus, als ob die Preise schnell wieder nachgeben werden. Die Bestellaktivität der Verbraucher zieht mit den steigenden Heizölpreisen spürbar an, und liegt deutlich über Durchschnitt, sagen die Heizölexperten von heizöl24. Auch die Kaufbereitschaft der Kunden ist nach dieser Einschätzung auf der zweithöchsten Stufe überhaupt.
Dennoch erhofft die Mehrzahl der Kunden offenbar doch noch einen Preiserückgang, heißt es weiter. Schaut man auf die wichtigsten Marktindikatoren, also auf die Preise für Rohöl und Gasöl, sieht es allerdings nicht danach aus.
Die Ölpreise stiegen am Freitag auf den höchsten Stand seit über einem halben Jahr, angetrieben von der Erwartung einer Verknappung des globalen Angebots.
Sehr hohe Bestellaktivität – kaum Sparmöglichkeiten

Die Heizölkunden reagieren auf diese Situation mit einer sehr hohen Kaufaktivität – obwohl man nicht gerade von einer günstigen Kaufgelegenheit sprechen kann, sagen die Heizölexperten von Tecson. Fakt ist: Für die Herbstmonate erwartet der Heizölhandel eine weiter gesteigerte Heizöl-Kaufaktivität, nachdem es im August relativ ruhig war.
Angesicht der hohen und zuletzt weiter steigenden Heizölpreise sind die Sparmöglichkeiten für Heizölkunden im Vorfeld der Heizperiode sehr begrenzt, sagen die Tecson-Experten. Am Ende der vorigen Woche zog die Nachfrage stark an und nahm weiter an Fahrt auf, als klar wurde, dass die Heizölpreise weiter steigen.
„Eine merklich günstigere Kaufgelegenheit, bei der man zuschlagen sollte, scheint sich offenbar nicht einzustellen, sagen die Spezialisten von Tecson. Für Heizölverbraucher empfiehlt es sich, bei der Bestellmengenplanung so zu rechnen, dass man bis zum Sommer 2024 gut hinkommt, sagen die Experten in Anbetracht der steigenden Preise.
Rohölpreise steigen auf Halbjahreshoch
Die Preise für Brent-Rohöl stiegen am Freitag um 1,66 USD oder 1,9 % auf 88,49 USD pro Barrel. Zwischenzeitlich stiegen die Preise auf ein Zwischenhoch von 88,75 USD pro Barrel, den höchsten Stand seit dem 27. Januar.US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte am Freitag um 1,39 USD oder rund 1,7 % auf 85,02 USD zu.
Zeitweise stieg WTI auf 85,81 US-Dollar, den höchsten Stand seit dem 16. November. Damit haben die Brentpreise vorige Woche um etwa 4,8 % zugelegt, den stärksten Anstieg seit Ende Juli. WTI stieg in der Woche um 7,2 %, der größte wöchentliche Anstieg seit März.
Es wird allgemein erwartet, dass Saudi-Arabien seine freiwillige Kürzung der Ölproduktion um 1 Million Barrel pro Tag bis Oktober verlängern und damit die von der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und ihren Verbündeten, zusammenfassend OPEC+, eingeführten Förderbeschränkungen verlängern wird, um die Preise zu stützen.
Für den Rest dieses Jahres dürfte es zu Versorgungsengpässen kommen, was teilweise auf den einigermaßen robusten weltweiten Verbrauch und teilweise auf die Entschlossenheit Saudi-Arabiens zurückzuführen ist, eine hohe Preisuntergrenze bereitzustellen, berichtet Reuters.
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