
Heizöl kostet am Mittwoch (19.04) nach den Erhebungen des Heizölportals esyoil nur noch 95,4 Euro je 100 Liter – und damit rund 2 Euro weniger als zum Beginn der Woche und auch rund 1 Euro weniger als zum letzten Preistief Ende März. Grund für den Preissturz sind die im laufenden Handel stark fallenden Rohölpreise und der scharfe Rückgang der Preise beim wichtigsten Vorprodukt – Gasöl.
Regional sind die Heizölpreise bis auf gut 91 Euro je 100 Liter gefallen und in allen Bundesländern werden heute von den Händlern weniger als 98 Euro verlangt. Und auch die Verbraucher haben ihre Chance erkannt, obgleich nicht sicher ist, dass die Heizölpreise nicht noch weiter nachgeben, denn auch die Heizperiode neigt sich ihrem Ende zu. Davon ist bei der Kaufaktivität jedoch nichts zu spüren.
Der Branchendienst Tecson berichtet: „Die Heizölkaufaktivität der Verbraucher zeigt sich Mitte April als sehr lebhaft. Das attraktive Preisniveau nutzend, decken sich viele Verbraucher mit der Heizwärme ein.“ Die Tescon-Experten halten den heutigen Kaufzeitpunkt für eine gute bis sehr gute Gelegenheit.
Die Ölpreise geben am Mittwoch im laufenden Handel jedenfalls kräftig nach und ziehen Heizöl mit nach unten. Brent-Rohöl wurde am Mittwochmittag mit 82,95 USD pro Barrel gehandelt, ein ganz Minus von 1,8 USD zum Vortag. Das US-Leichtöl West Texas Intermediate (WTI) notiert bei 79,13 USD pro Barrel und damit ebenfalls 1,82 USD niedriger als am Vortag und wieder unter der Schwelle von 80 USD je Barrel.
Zinsängste schlagen Chinas Wirtschaftsdaten

Die Gründe für den starken Preisrückgang bei Rohöl sind komplex und werden außer von globalen wirtschaftlichen Sorgen auch von den finanzpolitischen Befürchtungen verursacht.
Analysten sagen, die Ölpreise fielen am Mittwoch so stark, da mögliche US-Zinserhöhungen, das Wachstum verlangsamen und den Ölverbrauch bremsen könnten, obwohl die relativ starken chinesischen Wirtschaftsdaten und die fallenden US-Lagerbestände eigentlich auch einen Preisanstieg hätten auslösen können. Doch der Markt hat wieder einmal anders entschieden.
Die US-Notenbank Fed wird wahrscheinlich eine weitere Zinserhöhung planen, da Amerika weiterhin gegen die Inflation zu kämpfen hat, auch wenn sich der Preisauftrieb zuletzt viel stärker abgeschwächt hat als in Europa. Die Märkte preisen eine Wahrscheinlichkeit von 86 % ein, dass die Fed die Zinsen bei ihrer geldpolitischen Sitzung im Mai um 25 Basispunkte dürfte die Zinssätze weiter anheben, sagt Reuters.
Die Wirtschaft des China wuchs im ersten Quartal schneller als erwartet um 4,5 %, und der Ölraffineriedurchsatz des Landes stieg im März auf Rekordniveau, wie die Daten zeigten. Die US-Rohölvorräte fielen unterdessen letzte Woche um etwa 2,68 Millionen Barrel, sagten Marktteilnehmer. Die Lagerbestände an Benzin und Destillaten (Heizöl und Diesel) gingen letzte Woche ebenfalls zurück, berichtet Reuters.
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