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Alternative zur Wärmepumpe

Klimaanlage: günstiger heizen als mit Öl und Gas

Wozu Klimaanlagen genutzt werden, sollte jedem klar sein: Häuser kühlen, wenn es draußen heiß ist. Doch die wenigsten wissen, dass man das Prinzip umkehren kann und aus der Klimaanlage einfach eine Heizung wird.

am Dienstag, 21.03.2023 - 14:00 (Jetzt kommentieren)

Mit der Klimaanlage heizen: So geht's

Bei sogenannten Split-Klimageräten – also Anlagen mit einem Außen- und einem Innengerät – handelt es sich vom Prinzip her eigentlich um Luft-/Luft-Wärmepumpen.  Das bedeutet, dass anders als bei herkömmlichen Wärmepumpen kein Wasserspeicher erwärmt wird, mit dem Heizkörper betrieben werden, sondern die Raumluft selbst. Das hat den Vorteil, dass man Räume bei Bedarf sehr schnell aufheizen kann.

Wirkungsgrad der kleinen Wärmepumpe besser als bei manchen Bestands-Heizungen

Gerade, wenn das Split-Klimagerät als Ersatz für eine anderen Stromheizung, zum Beispiel Nachtspeicheröfen, verwendet werden soll, kann sie ihr Potenzial voll ausspielen. Denn der Wirkungsgrad ist sehr gut. Kann ein Elektroheizkörper aus einer Kilowattstunde Strom nur eine Kilowattstunde Wärme produzieren, sind es bei der Klimaanlage vier oder mehr Kilowattstunden. Dadurch kann das Heizen mit Klimageräten gerade bei moderaten Temperaturen bis knapp über null Grad, bzw. bei gut gedämmten Wohnungen, kostengünstig und effizient sein.

Altbau: Für diese Haushalte eignen sich Klimaanlagen als Heizung

Gerade in Altbauten, die bisher noch nicht über eine wasserführende Zentralheizung verfügen, ist die Klimaanlage interessant. Denn eine Luft-Wasser-Wärmepumpe schlägt momentan mit mindestens zehn bis fünfzehn tausend Euro zu Buche. Braucht man noch neue Leitungen und Heizkörper oder Flächenheizungen, können die Kosten schnell auf mehrere zehntausend steigen. Hier spielt die Klimaanlage ihren größten Vorteil aus. Der Wirkungsgrad ist vergleichbar mit dem der Luft-Wasser-Wärmepumpe, die Anschaffungskosten für ein Splitgerät mit Innengeräten für drei Räume liegen in der Regel bei unter 3000 Euro.

Kaminofen oder zweite Heizung für kalte Tage sinnvoll

So gut der Wirkungsgrad der kleinen Luft-/Luft-Wärmepumpen ist, so schnell kann er kippen, wenn das Thermometer fällt. Bei strengem Frost schnellt der Strompreis des Klimageräts in die Höhe. Daher ist es sinnvoll, noch auf eine Alternative, wie zum Beispiel einen Kaminofen oder – wenn vorhanden – die betagte Öl- oder Gasheizung, zurückgreifen zu können.

Technisch ist das Heizen aber im Übrigen auch bei Frost möglich. Die meisten Klimaanlagen funktionieren im Heizbetrieb bis -10 Grad Außentemperatur, einige Modelle auch bis -25.

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