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Kosten für Heizöl

Ölpreise steigen steil an – Heizölpreise klettern nicht mit

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am Donnerstag, 13.04.2023 - 12:50 (Jetzt kommentieren)

Am Mittwoch machten die Ölpreise eine gewaltigen Sprung nach oben. Die Heizölpreise blieben überraschend unbeeindruckt von der Rallye. Die Kunden kaufen jedoch größere Mengen als sonst und decken sich offenbar längerfristig ein.

Heizölpreise.

Die Ölpreise stiegen am Mittwoch steil an. Auslöser waren die überraschend niedrigen US-Inflationsdaten, die die Hoffnungen nährten, dass die US-Zentralbank Federal Reserve ihren Zyklus von Zinserhöhungen früher als bislang erwartet beenden könnte. Gleichzeitig ist aber der US-Dollar im Kurs weiter abgerutscht, was verbilligend für die Importeure wirkt und das Kaufinteresse ankurbelt.

Brent-Rohöl wurde am Mittwoch mit 87,33 USD pro Barrel gehandelt, ein Plus von 2 % bzw. 1,72 USD zum Vortag. Das US-Leichtöl West Texas Intermediate (WTI) notiert bei 83,26 USD pro Barrel und damit 2,12 % bzw. 1,73 USD höher als am Vortag.

Die Heizölölpreise reagierten auf die Preisrallye kaum und notierten weiter relativ stabil unter 100 Euro je 100 Liter. Am Donnerstag kostet Heizöl nach den Erhebungen des Heizölportals esyoil im Bundesmittel 98,9 Euro je 100 Liter – und damit ähnlich viel wie die Tage zuvor.  Dabei sind die Rohölpreise im Wochenverlauf um fast 4 % gestiegen und notieren heute im laufenden Handel nur wenig schwächer.

Die Heizölkunden reagieren jedenfalls relativ unbeeindruckt, gehen aber offenbar eher von einer Verteuerung bei Heizöl aus. Allerdings endet die Heizsaiosn üblicherweise im Mai. „Die Bestellneigung der Verbraucher ist für April leicht überdurchschnittlich. Zudem sind die Vorrats-Kaufmengen im Mittel höher als normal“, beobachten die Spezialisten von Tecson. Viele Heizölkunden decken sich offenbar längerfristig ein. Derzeit betragen die Lieferzeiten der Heizölspeditionen nach Angaben von Tecson etwa 2,5 bis 3,5 Wochen.

OPEC treibt die Preise – hohe Ölpreise heizen Inflation an

Die Protokolle der letzten Sitzung der Fed deuteten darauf hin, dass Stress im Bankensektor die Wirtschaft in eine Rezession treiben könnte, was die US-Ölnachfrage schwächen würde. „Das globale Wirtschaftswachstum ist fragil und der Inflationsdruck könnte leicht wieder zunehmen“, sagte ein Ölhändler gegenüber Reuters.

Der Markt leidet immer noch unter der Schockentscheidung der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und ihrer Verbündeten, die zusammen als OPEC+ bekannt sind, ihre Produktionskürzungsziele zu erhöhen.

Während die Internationale Energieagentur erwartet, dass das Vorgehen der OPEC das Angebot in der zweiten Jahreshälfte verknappen und die Ölpreise in die Höhe treiben wird, hat der Internationale Währungsfonds (IWF) am Dienstag das Risiko hervorgehoben, das diese Dynamik für die globale Wirtschaftsexpansion darstellt.

Für jeden Anstieg des Ölpreises um 10 % zeigen die IWF-Prognose einen Rückgang des globalen Wachstums um 0,1 Prozentpunkte und einen Anstieg der Inflation um 0,3 Prozentpunkte, hatte der IWF-Chefökonom Pierre-Olivier Gourinchas gesagt.

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