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Ölpreiscrash - Ursachen und Folgen

Ölpreise stürzen gnadenlos ab – Heizölpreise im freien Fall

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am Donnerstag, 16.03.2023 - 14:30 (Jetzt kommentieren)

Die Rohölpreise fielen am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit 15 Monaten. Auch am Donnerstag können sich die Kurse kaum erholen. Auslöser ist die Bankenkrise, die die Sorgen vor einer neuen globalen Finanzkrise verstärkt. Heizölkunden und Autofahrer können sich freuen. Heizöl und Diesel werden deutlich billiger.

Rohölpreise.

Der Absturz der Ölpreise zeigte, wie panisch die globalen Märkte auf den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank in den USA und die Turbulenzen der Credit Suisse reagierten. Die Schweizer Großbank verlor am Mittwoch zeitweise 24 Prozent an Aktienwert. Auch die übrigen Bankaktien in Europa und den USA gerieten unter starken Verkaufsdruck.

Rohstoffhändler befürchteten, dass die Entwicklung an den Finanzmärkten auch die physische Wirtschaft beeinflusst und die Ölnachfrage einbricht. Berichte über steigende Ölvorräte in den Industrieländern – ein Indikator für nachlassenden Verbrauch – verstärkten die negative Stimmung. Die Internationale Energieagentur hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass die die Ölvorräte der Industrieländer im Januar auf ein 18-Monats-Hoch gestiegen sind, was auf eine schwache globale Nachfrage hinweist.

Die Ölpreise machten am Donnerstag nur wenig Boden gut und erholten sich kaum vom 15-Monats-Tief des vorangegangenen Handelstages, als die Märkte massiv einbrachen. Die Schweizer Zentralbank hat der Credit Suisse finanzielle Hilfen zugesichert, doch die Marktstimmung blieb nervös. Die beiden wichtigsten Rohöl-Benchmarks gaben ihre frühen Gewinne vom Donnerstag ganz überwiegend wieder ab.

Brent-Rohöl-Futures notierte am Donnerstagmitteg fast unverändert zum Vortag bei 73,69 USD pro Barrel. Das US-Leichtöl West Texas Intermediate (WTI) notierte ebenfalls auf Vortagsstand bei 67,60 USD je Barrel. Am Mittwoch, dem dritten rückläufigen Tag in Folge, fiel das US-Rohöl zum ersten Mal seit dem 20. Dezember 2021 unter 70 USD pro Barrel. Brent-Rohöl rutschte am Mittwoch um 5 Prozent nach unten. Damit ist Brent in dieser Woche um mehr als 10 Prozent eingebrochen und befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit Dezember 2021.

Heizölkunden und Autofahrer können sich indessen freuen. Heizöl und Diesel werden mit den fallenden Rohölpreisen deutlich billiger. Die Heizölpreise fielen  im laufenden Handel kräftrig. Am Donnerstagmittag meldet das Heizölportal esyoil einen gemittelten Heizölpreis von 97,52 Euro je 100 Liter. Das ist der niedrigste Heizölpreis seit August 2021! Und es ist weiter viel Luft nach unten, sagen Händler.

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