Auf einem dramatisch niedrigen Niveau bewegen sich seit Monaten die Erzeugerpreise für Raps und Brotweizen, stellt die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (Ufop) fest.
So rutschten in den vergangenen Wochen die Rapspreise regelrecht ab. War der Januar 2017 noch von lebhafter Nachfrage und vergleichsweise hohen Preisen geprägt, drückten ein geringes Kaufinteresse und die große Konkurrenz von Importraps die Erzeugerpreise 14 Prozent unter die Vorjahreslinie.
Folge: Während Heizöl 64 Cent/l Heizöläquivalent kostet, sind für Raps 55 Cent/kg fällig. Noch günstiger ist Weizen. Laut Ufop bewegen sich die Kosten hier bei 34 Cent/kg Heizöläquivalent. Alle Preise enthalten die Mehrwertsteuer.
Biokraftstoffe erhöhen Nahrungsmittelpreise nicht
Gänzlich entgegengesetzt entwickelten sich die Strohpreise in Deutschland. Die verregnete Ernte hat Menge und Qualität gekostet. Das macht sich bei steigender Nachfrage über die Wintermonate zunehmend bemerkbar, so dass die Preise seit der Ernte stetig stiegen und aktuell 15 Prozent über Vorjahr liegen. Dennoch ist Stroh mit 0,31 Euro/kg Heizöläquivalent mehr als die Hälfte günstiger als Heizöl.
Fazit: Für den Landwirt würde sich eher lohnen, seine Rohstoffe an Stelle von Heizöl zu verbrennen als zu verkaufen.
Von einem preiserhöhenden Effekt durch die Biokraftstoffnutzung kann jedoch laut Ufop keine Rede sein, wie dies immer wieder mit der Tank-Teller-Frage aufgeworfen und als Argument angeführt wird, um die Kappungsgrenze für Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse zu verringern. Im Gegenteil: Die Biokraftstoff-Verwendung verhindert ein weiteres Abrutschen der Erzeugerpreise.

Heizöl ist um 45 Prozent teurer als vor einem Jahr
Seit Juni 2017 sind die Heizölpreise stetig gestiegen und erreichten im Januar 2018 durchschnittlich 64 Cent/l frei Haus inkl. MwSt.
Damit musste der Verbraucher 45 Prozent mehr bezahlen als noch vor einem Jahr. Auslöser war der festere Rohölkurs, der seit Juni 2017 sogar um 55 Prozent zugelegt hat. Dabei profitierten die Terminnotierungen vor allem vom schwachen Dollar, der die Vermarktungschancen für Rohöl am Weltmarkt verbesserte und für die Euroländer gleichzeitig die Importe zusätzlich vergünstigte.
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