Was ist beim Brennholz für den Kamin zu beachten?
- Bei den Holzarten ist der Brennwert bzw. Heizwert unterschiedlich. Das sollte bei der Entscheidung für eine Holzart bedacht werden.
- Einen großen Einfluss auf den Heizwert hat der Wassergehalt im Brennholz. Nur richtig abgelagertes Holz brennt auch gut. Ofenfertiges Brennholz sollte bei der Verbrennung einen maximalen Wassergehalt von 20 % oder entsprechend 25 % Holzfeuchte aufweisen. Zu lange gelagertes Holz büßt ebenfalls Heizwert ein. Das gilt für alle Hölzer, die als Brennstoff im Kamin oder Kaminofen verwendet werden sollen.
- Heizwert pro Kilogramm Trockenmasse und Heizwert pro Festmeter unterscheiden sich. Da die Dichte der Baumarten unterschiedlich ist, wird Weich- und Hartholz unterschieden. Hartholz – Holz von Laubbäumen wie Buche, Eiche oder Birke - heizt lange und gleichmäßig. Weichholz – Holz von Nadelbäumen wie Kiefer, Fichte oder Tanne - hat einen leicht höheren Brennwert als Hartholz, man muss aber häufiger nachlegen, weil es schnell abbrennt.
- Wer verschiedene Brennstoffe für den Kamin miteinander vergleichen will, sollte den Brennwert des Brennholzes als Messgröße heranziehen!
Heizwert oder Brennwert?
Der Heizwert besagt, wie hoch die maximale Wärmeenergie ist, die sich bei der vollständigen Verbrennung eines Kilogramms Brennstoffs gewinnen lässt. Der Heizwert bezieht sich auf den Energiegehalt eines Brennholzes, der sich bei einer einfachen Verbrennung ergibt, wie sie z.B. im Kaminofen stattfindet. Das wird in MJ/kg angegeben oder kWh/m³. Je höher der Heizwert einer Holzart ist, desto besser lässt sich ein Raum erwärmen.
Der Brennwert einer Holzart gibt die maximale Heizkraft an, ohne Berücksichtigung verlorener Energie. Im Brennwert ist die Kondensationswärme der Abgase, die bei der Verbrennung entstehen, einbezogen. Der Brennwert liegt also immer höher als der Heizwert.
Warum ist der Brennwert so wichtig?
Der Brennwert ist deshalb so wichtig geworden, weil moderne Heizanlagen mit Brennwerttechnik ebenfalls die Energie aus der Feuchtigkeit der Abgase nutzen. Auf diese Weise lässt sich Wärme nutzen, die bei älteren Anlagen durch den Schornstein verloren geht. Auch in modernen Holzvergaserkesseln mit Brennwerttechnik wird diese Wärme genutzt.
Welche Holzart hat den besten Brennwert?
Den besten Brennwert haben Buche, Eiche und Esche.
Sie eignen sich somit sehr gut für das Heizen mit dem Kamin. Im mittleren Segment liegen die Holzarten Birke, Lärche, Kiefer, Erle und Fichte.
Sehr guter Brennwert:
Buche: Brennwert Raummeter: 2.100
Eiche: Brennwert Raummeter: 2.100
Esche: Brennwert Raummeter: 2.100
Guter Brennwert:
Birke: Brennwert Raummeter: 1.900
Lärche: Brennwert Raummeter: 1.700
Kiefer: Brennwert Raummeter: 1.700
Erle: Brennwert Raummeter: 1.500
Fichte: Brennwert Raummeter: 1.500
Mäßiger Brennwert:
Tanne: Brennwert Raummeter: 1.400
Pappel: Brennwert Raummeter: 1.200
Brennholz: Die Top 5 für den Kamin
Die Buche, Eiche und Birke sind als Brennholz am besten und am beliebtesten.
- Buche: Die Buche ist ein sehr beliebtes Kaminholz, ein Klassiker sozusagen. Die Buche hat einen hervorragenden Brennwert und einen geringen Harzanteil. Ein gleichmäßiges Brandverhalten sorgt für eine angenehme Wärme mit wenig Funkenflug. Buche lässt sich gut spalten.
- Eiche: Die Eiche hat als Brennholz einen ebenso guten Brennwert wie die Buche. Beim Verbrennen hat die Eiche eine ausgezeichnete Glutbildung. Eiche benötigt aufgrund der Gerbsäure viel Luftzufuhr, da sonst der Schornstein versotten kann.
- Esche: Auch die Esche hat einen sehr guten Brennwert, sie brennt gleichmäßig und ruhig ab, ohne viel Funkenflug. Sie eignet sich sehr gut für offene Kamine. Teilweise ist die Esche als Kaminholz unbeliebt, weil sie schwer zu spalten ist und langsam trocknet.
- Birke: Die Birke hat einen etwas geringeren Brennwert als die oben erwähnten Brennholzarten, brennt aber leicht und erzeugt angenehme Wärme. Ein Bonus ist der Duft der Birke, der durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen entsteht. Die Rinde eignet sich gut zum Anfeuern.
- Kiefer: Der Brennwert der Kiefer liegt im Mittelfeld. Das Holz knistert beim Verbrennen und hat Funkenflug. Es lässt sich leicht spalten. Die Kiefer ist günstiges Brennholz.
Holzarten: Was leisten sie im Ofen - und was im Kamin
Holzarten | Leistung im Ofen | Leistung im Kamin |
Birke | ++ | +++ |
Buche | +++ | +++ |
Eiche | +++ | ++ |
Esche | +++ | + |
Fichte | + | ++ |
Kiefer | + | ++ |
Fichte als Brennholz - eine preiswerte Ergänzung zum Laubholz
Die Fichte ist als Brennholz besser geeignet als man annehmen würde. Fichtenholz eignet sich für die Verbrennung im Kamin als Ergänzung zum Laubholz; bezogen auf die Trockenmasse besitzt es sogar einen höheren Heizwert. Nadelbrennholz ist als Kaminholz in der Regel deutlich günstiger; durch die geringere Dichte und den deshalb größeren Mengenbedarf wird dieser Preisvorteil allerdings wieder ausgeglichen.
Tipp: Fichte als Schadholz kaufen und dadurch Geld sparen
Borkenkäfer, Trockenheit und Sturm haben den deutschen Fichtenwäldern in den vergangenen Jahren deutlich zugesetzt. Das Angebot an Schad- bzw. Kalamitätsholz ist nach wie vor groß. Die Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen haben deshalb ein großes Interesse, dieses Holz zu verkaufen. Ein guter Grund, dieses günstige Nadelholz zum Heizen zu verwenden.
So lagern Sie Brennholz richtig:
- Kaminholz in Scheiten lagern. Zwischen den Scheiten kleine Abstände lassen.
- Schutz vor Nässe bieten, z.B. unter herabreichenden Dächern, am besten an der West-oder Südseite des Hauses. Dabei einen Abstand zur Wand lassen, damit die Luft zirkulieren kann. Holzscheite nicht direkt auf dem Erdboden stapeln, sondern eine Palette oder Bretter auf Steinen unterlegen.
- Werden die Holzscheite zur Lagerung geschüttet statt gestapelt, kann die Luft besser zirkulieren. Dies beansprucht allerdings mehr Platz.
- Holz lange genug lagern (je nach Art des Lagers und Holzart 1-2 Jahre). Der Feuchtigkeitsgehalt von Brennholz darf maximal 25 Prozent betragen.
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