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Heizkosten und Holz heizen

Brennholz kaufen und Geld sparen: Preise, Mengen und Probleme

Brennholz.
am Dienstag, 22.02.2022 - 05:00 (2 Kommentare)

Wer mit Holz heizt, kann echt Geld sparen. Allerdings muss man beim Kauf von Brennholz einige Dinge beachten. Sonst zahlt man drauf.

Brennholzpreise.

Die Preise für Brennholz schwanken weitaus weniger, als die Preise für andere Energieträger. Und auch die Preise der Holzindustrie, etwa für Bauholz oder im Holzexport, machen erheblich größere Sprünge als die Brennholzpreise. Das Risiko einer ähnlichen Preisexplosion wie bei Gas, Heizöl oder Strom, ist also erheblich geringer.

Dennoch sind auch die Brennholzpreise im letzten halben Jahr - also vom Sommer 2021 bis jetzt - kräftig gestiegen. Allerdings kostete Brennholz im Sommer 2021 auch so wenig wie schon lange nicht (siehe Grafik). Der Grund für die niedrigen Preise war die Masse an Käferholz, die aus den letzten drei Dürrejahren die Preise für Nadelholz weit nach unten drückte.

Die Energiekrise hat jedoch in Europa und den USA einen Boom beim Kauf von Holzheizungen und beim Heizen mit Holz ausgelöst. Das blieb nicht ganz ohne Folgen für die Brennholzpreise. Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis), sind die Brennholpreise für Nadelholz von Juni bis Dezember um rund 20 Prozent gestiegen. Allerdings ist das Preisniveau damit immer noch erheblich niedriger als vor 2 Jahren (siehe Grafik).

Laubholz zum Heizen ist im Bundesmittel in der gleichen Zeit um etwa 13 Prozent teuer geworden. Fakt ist aber auch: Die regionalen Preisunterschiede sind gewaltig und die verschiedenen Maßeinheiten – Festmeter, Raummeter, Schüttraummeter – erschweren die Vergleichbarkeit der Brennholzpreise zusätzlich.  

Holzpreise: Regionale Unterschiede sind riesengroß

Brennholz.

Eine halbwegs belastbare Preisfeststellung für Brennholz kommt von der TFZ - dem Technologie- und Förderzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) beim Bayerischen Landwirtschaftsministerium. Wie schon die Preisindizes von Destatis zeigen, unterscheiden sich die hier bei Brennholz-Händlern im gesamten Bundesgebiet gesammelten Preise für Hartholz und Weichholz bzw. für Laub und Nadelholz erheblich.

So kostet ein Raummeter Buchenscheite (33 cm) im Mittel 99,45 Euro. Die Preispanne liegt zwischen 73 und fast 130 Euro je Raummeter. Gleichzeitig kostet der Raummeter Fichte (33 cm) im Bundesmittel 80,12 Euro – in einer riesigen Spanne von 57 bis 105 Euro je Raummeter.

Umgerechnet auf den Heizwert dreht sich das Verhältnis dann aber um: Nun ist die Buche mit 6,47 Ct/kWh im Vergleich zu Fichte mit 7,03 Ct/kWh günstiger. Der Grund: Die Eignung des Holzes als Heizmaterial gründet sich auf seinen Heizwert, seine Entzündlichkeit und seine Brenneigenschaften. Der Heizwert des Holzes ist jedoch umso größer, je mehr Harze und Lignine darin enthalten sind.

Nadelholz besitzt einen höheren Anteil dieser Holzbestandteile pro Gewichtseinheit und hat daher auch einen höheren Heizwert als Laubholz. Da die Laubhölzer jedoch eine höhere Dichte besitzen, ist deren Heizwert je Volumeneinheit deutlich höher.

Laubholz, Nadelholz - Wassergehalt und Holzgase

Brennholz.

Grundsätzlich sind aber alle Baumarten als Brennholz geeignet“, sagt der Heizexperte Hermann Hansen, Berater bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) gegenüber dem Göttinger Tagblatt. Viel entscheidender für die Verbrennung ist, dass das Holz gut getrocknet ist. Hans Eiber, Forstwirt und Autor des Sachbuchs „Brennholz“, sagt er bevorzugt dichtporige Laubhölzer wie Buche und Eiche. Wobei die Buche, so Eiber, noch sauberer verbrenne.

Die Eiche enthält hingegen viele Gerbstoffe, sprich Säure, die den Ofen bei häufiger Nutzung beschädigen können. Bei Nadelhölzern wie Fichte und Kiefer müsse man daran denken, dass das enthaltene Harz beim Verbrennen verrußt. Hansen sagt dem Tagblatt außerdem, dass Harze äußerst energiereich sind und ein Scheit Fichtenholz daher mehr Wärme liefere als ein Scheit Buchenholz.

Den entscheidenden Anteil am Heizwert hat jedoch der Wassergehalt. Frisch geschlagenes Holz kann bis zu 50 % seines Gewichtes Wasser enthalten. Nach mindestens einjähriger trockener Lagerung ist das Holz "lufttrocken" und enthält dann nur noch 15 bis 20 % Wasser. Wird das Holz im nassen Zustand verbrannt, muss das Wasser zunächst verdampfen, bevor die Verbrennung beginnt. Das hat einen Heizwertverlust zur Folge.

Außerdem werden nicht mehr alle Holzbestandteile vollständig verbrannt. Holzgase können sich als Teer und Ruß im Schornstein niederschlagen. Ein Kaminbrand kann die Folge sein. Feuchtes Holz zu verbrennen, ist also nicht nur unwirtschaftlich, sondern auch umweltbelastend.

Festmeter, Raummeter, Schüttraummeter – Verwirrung ist groß

Wer Brennholz kaufen will, den verwirren oft die verschiedenen Maßeinheiten. Diese ergeben sich zwar aus den unterschiedlichen Verwendungszwecken von Holz, sie erschweren jedoch die Vergleichbarkeit. Ein Festmeter beschreibt die reine Holzmasse, das heißt ein Würfel aus einem Kubikmeter massivem Holz.

Da das Naturprodukt Holz – und speziell Brennholz, immer als Ansammlung zahlreicher Einzelstücke verkauft wird, ist der Festmeter kein geeignetes Brennholz-Maß. Deshalb wird der Raummeter genutzt. In den allermeisten Fällen wird Brennholz nämlich nach Volumen verkauft.

Aufgrund der Beschaffenheit von Holzscheiten entsteht in der Regel ein Stapel Holzstücke mit Zwischenräumen. Ein solcher Stapel aus verschiedenen Holzscheiten, der 1m lang, 1m hoch und 1m breit ist, wird als Raummeter bezeichnet. Die Bezeichnung “Ster” ist der umgangssprachliche und im täglichen Umgang mit Brennholz etablierte Begriff für den Raummeter.

Außerdem wird Brennholz auch in Schüttraummetern verkauft. Je nach Verarbeitungsmethode verkaufen die Holzhändler die Holzscheite dann in genannten Big Packs oder Gitterboxen. 

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