
Die Nachfrage ist riesig und die Preise für Brennholz sind weiter sehr hoch. Viele Holzhändler sind weiter ausverkauft und sie verkaufen deshalb oft nur „Frischware direkt aus der Maschine“. Das heißt: Man kann oft nur noch nicht getrocknetes Brennholz kaufen, welches sich nicht unmittelbar verwenden lässt.
„Aufgrund der hohen Nachfrage bitten wir um Verständnis, dass wir derzeit keine Neukunden annehmen können“, kann man auf zahlreichen Internet-Seiten von Holzhändlern lesen. Und dazu der Hinweis: „Für die aktuelle Saison sind wir ausverkauft.“ Gleichzeitig nimmt die Nachfrage nach Brennholz wegen der steigenden Energiepreise und wachsenden Anzahl an Holzöfen weiter zu.
„Die Preise für Brennholz sind durch die Decke geschossen“, sagt der Geschäftsführende Direktor des Hessischen Waldbesitzerverbands, Christian Raupach, der Frankfurter Neuen Presse. Der Preis für Buchen-Brennholz etwa sei derzeit höher als der für Buchen-Industrieholz. „Buchen-Industrieholz, das normalerweise in die Zellstoffindustrie geht, gibt es eigentlich gar nicht mehr. Das geht nur noch in den Brennholzmarkt,“ sagt der Experte.
Oft nur noch Frischholz verfügbar – und Einheiten-Wirrwarr

Fachhändler verlangen in Regel etwas niedrigere Preise als für Kleinstmengen im Internet oder auf Baumärkten verlangt werden – wobei viele eben nur noch Frischholz verkaufen können, das ohnehin billiger ist als vorgetrocknetes Brennholz.
Dabei müssen Käufer auch bei Brennholzhändlern darauf achten, ob die Ware in Raumetern oder Festmetern angeboten wird und ob es Hartholz oder Weichholz ist. So entspricht beispielsweise ein Schüttraummeter einem Kubikmeter lose geschüttetem Holz, der dann natürlich viele luftgefüllte Zwischenräume aufweist. Ein Schichtraummeter, bei dem die Holzscheite bereits sorgfältig gestapelt sind, fasst deutlich mehr Kaminholz – nämlich ungefähr das 1,5-Fache eines Schüttraummeters, sagen die Holzexperten.
Der Preis für Hartholz liegt außerdem deutlich über denen von Weichholz. Zu den typischen Harthölzern gehören unter anderem Buche, Eiche und Birke. Nadelhölzer wie Lärche, Kiefer und Fichte sind Weichhölzer. Kauft man frisches Holz, das vor dem Verbrennen in der Regel zwei Jahre lagern muss, sind die Preise entsprechend niedriger als für bereits getrocknetes “heizfertiges” Kaminholz.
Das heißt aber auch: Beim Kauf von Frischholz braucht man eigentlich noch Lager- bzw. Trocknungsmöglichkeiten und Zeit.
Buchenholz kostet 150 bis 180 Euro je SRM – Fichte 90 bis 100 Euro
Aktuell liegen die Preise trockenes Buchenholz im Holzhandel zwischen 150 und 180 Euro je Schüttraummeter (das sind rund 0,42 Festmeter sagen Holzexperten) mit Scheitlängen zwischen 20 und 40 cm – wenn man denn welches bekommt. Die Preise für Buchen-Frischholz bewegen sich meist zwischen 115 und 120 Euro je SRM.
Getrocknete Hartholzmischungen – mit Buche und anderen Harthölzern wie Birke und Eiche - sind meist etwas günstiger und kosten in der Regel zwischen 130 und 150 Euro je SRM. „Waldfrisch“ liegen die Preise bei diesen Mischungen zwischen 90 und 120 Euro.
Für getrocknetes Nadelholz (Fichte, Lärche, Douglasie) müssen Holzkäufer zwischen 90 und 100 Euro je SRM auf den Tisch blättern und frische noch zu trocknende Ware kostet etwa zwischen 75 und 85 Euro je SRM. Die genannten Preise sind allerdings nur Anhaltspunkte und die regionalen Holzpreise können sich stark unterscheiden.
Viele Kommunen und Forstämter haben zudem in diesem Jahr Holzauktionen durchgeführt – oft mit sehr großer Resonanz – wo die Bürger vor Ort Holz kaufen konnten – das aber in aller Regel noch bearbeitet, abtransportiert und getrocknet werden musste. Auch dort war die Nachfrage extrem hoch und konnte sehr oft nicht gedeckt werden, berichten regionale Medien.
Das in diesen Auktionen angebotene Holz wird auch Polterholz genannt und auch hier sind die Preise kräftig gestiegen, liegen aber oft deutlich unter den „Markpreisen“. Die Preise für Brennholz aus Laub- und Nadelholz seien jedoch auch hier zwischen 70 und 100 Prozent gestiegen, bestätigt auch die Pressesprecherin der Landesbehörde Hessen Forst, Michelle Sundermann.
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