
Der Grund: Wegen des befürchteten Gasmangels und der sich verschärfenden Energiekrise kaufen Verbraucher Brennholz und Kaminholz, was das Zeug hält. Und die Brennholzpreise steigen auf immer neue Rekordstände. Das gleiche gilt im Übrigen für Holzpellets und andere alternative Heizstoffe.
Dazu kommt noch, dass Holz eben auch als Bauholz und Industrieholz sowie für viele alternative Verwendungszwecke gefragt ist. Marktbeobachter sehen deshalb beim Energieholz und auch beim Brennholz weiter steigende Preise.
Für geschichtetes Hartholz werden im Schnitt bereits 100 Euro pro Raummeter (o. Mwst.) genannt. Geschüttete Ware kostet bis zu 65 Euro pro Raummeter (o. MwSt.). In der Nähe von großen Städten oder in Ballungsgebieten sind die Preise zum Teil auch deutlich höher. Dort ist der Preis für Buchenholz zum Teil schon auf 120 Euro (ink. Mwst) und mehr geklettert. Und dabei wird es wegen der hohen Nachfrage wohl nicht lange bleiben.
Holzhändler halten bis zum Herbst einen Preisanstieg auf von 150 Euro pro Raummeter (inkl. Mwst) für wahrscheinlich.
Nadelholz ist billiger - aber die Preise steigen auch

Mitunter bedienen Holzhändler auch nur noch ihre Stammkunden. Auch wenn sie sicher gerne mehr verkaufen würden. Bei vielen Holzhändlern ist Laubholz außerdem ausverkauft und man kann nur noch das beim Heizen oftmals verpönte Nadelholz kaufen. Das ist allerdings auch entsprechend billiger.
Laubhölzer haben indessen eine höhere Dichte als Nadelhölzer und brennen deshalb länger: Ein Festmeter Fichte hat bei 15 Prozent Wassergehalt einen Heizwert von 1.926 kWh, der Heizwert von Buche liegt mit 2.724 kWh pro Festmeter deutlich darüber.
Derzeit werden von Holzhändlern für Nadelholz Preise von etwa 50 Euro (o.Mwst.) pro Raummeter für Schüttware und bis zu 75 Euro je Raummeter (o.Mwst.) für geschichtete Ware genannt. Doch auch hier sind die Preise in vielen Regionen wegen der starken Nachfrage kräftig gestiegen. So verlangen Holzhändler in Westfalen beispielsweise 75 bis 90 Euro (inkl. MWst) für einen Schüttraummeter Fichte, berichtet der WDR, nachdem die Preise im Vorjahr noch bei 50 Euro lagen.
Wer Holz für die kommende Heizsaison bestellen will, sollte versuchen einen Festpreis zu vereinbaren. Einfach wird das aber nicht. Vielerorts können die Händler den Preis im Herbst gar nicht nennen. Sie wissen selbst nicht, wieviel Holz zu welchen Preisen verfügbar sein wird.
Am teuersten ist das Holz vom Baumarkt
Ähnlich stark verteuert haben sich die Preise von kaminfertigem, getrocknetem Brennholz in Baumärkten. Lagen hier die Preise noch vor einem Jahr noch bei 120 Euro, werden aktuell rund 160 Euro für den Raummeter Brennholz verlangt.
Die Preissteigerung basiert im Wesentlichen darauf, dass Brennholz ein sogenanntes Substitutionsgut ist und Öl oder Gas ersetzen kann, berichtet der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik in einer aktuellen Untersuchung. Und da die Preise für Öl und Gas massiv gestiegen sind, folgen die Anbieter dieser Entwicklung und erhöhen ebenfalls die Preise für Brennholz, sagt Frank Kienle, Geschäftsführer des HKI.
Da aber ein Raummeter Hartholz einen Heizwert von rund 200 Litern Heizöl hat, ist Brennholz auf dem aktuellen Preisniveau trotzdem um rund 40 Prozent preiswerter als Gas und Heizöl, sagt Kienle weiter.
Am besten beim Forstamt kaufen
Billiger bekommt man sein Holz, wenn man es beim Forstamt kauft oder selber sammelt. Forstämter weisen solchen Selbstabholern in der Regel markierte Holzstämme am Wegesrand zu - sogenannte Polter.
Dieses ist im allgemeinen Kronen- oder Stammholz, das qualitativ schlecht gewachsen und für andere Verwendungen nicht geeignet ist. Es fällt bei der Waldpflege oder der Holzernte als Nebenprodukt an, da nur hochwertige Stämme in Sägewerken verarbeitet werden.
Der Preis für einen Raummeter Holz beim Forstamt bewegt sich nach einer Umfrage bei deutschen Forstämtern durch den HKI zwischen 35 und 50 Euro. Der Preis für Selbstabholer liegt damit ähnlich hoch wie in den letzten zehn Jahren bei einem Mittelwert um die 45 Euro.
Einige Forstämter haben nach Aussagen der HKI die Preise zwar angehoben. Dabei handelt es sich aber meist um solche Betriebe, die ihr Brennholz bisher zu Preisen von weniger als 40 Euro pro Raummeter verkauft haben.
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